Hölzerne Superstruktur
Miniapartment von DC.AD in Cascais

Auf nur 33 Quadratmetern schuf das Lissabonner Büro DC.AD Duarte Caldas ein vollausgestattetes, gemütliches Zuhause, das temporär vermietet wird. Ein L-förmiges Holzmöbel umfasst den zentralen Bereich der Wohnung und dient als Ablage, Stauraum, Bett und Schreibtisch zugleich.
In Cascais, ein kleiner Strandort nahe der portugiesischen Hauptstadt, sollte das Studio DC.AD mehrere Apartments in einem Komplex renovieren und neu gestalten. Eine Agentur vermietet die Unterkünfte an Reisende und digitale Nomad*innen, die nur für einen begrenzten Zeitraum in Lissabon leben wollen. Da Copy-and-paste keine Option für die Architekt*innen war, fanden sie für jede Wohnung eine eigene, individuelle Lösung.
Öffnung und Zonierung
Das erste Projekt umfasste eine schlauchartige, 38 Quadratmeter große Fläche, die mit gewagten Eingriffen und Materialvielfalt zu einem hellen Loft wurde. Das zweite Apartment namens Equador 804 verlangte nach einer ähnlichen Herangehensweise, mündete aber in einem vollkommen andersartigen Ergebnis. Die Wohnung mit nur 33 Quadratmetern wurde ebenfalls von allen nicht für die Tragkonstruktion relevanten Elementen befreit, um den Raum zu öffnen. Allerdings war bei diesem Projekt auch eine klare Zonierung aller Funktionen ein zentrales Ziel des Umbaus.
In Holz eingefasst
Das Herzstück des Projekts ist eine Struktur aus Spanplatten mit Holzfurnier, die den Wohn- und Schlafbereich in einer L-Form umfasst. Sie beginnt direkt an der Eingangstür, wo sie als Ablagefläche dient, und wird zu einem großzügigen Bett mit Nachttischen. Die Fortsetzung der Holzkonstruktion läuft um die Ecke, bietet Stauraum in Form einer Kommode und endet schließlich als Schreibtisch. Darüber befindet sich eine einzelne, schwarze Kleiderstange. Gegenüber vom Bett können die Bewohner*innen einen kleinen Balkon betreten, der mit seinem gelben Geländer die Farbwahl des Bodens im Apartment beeinflusst hat.
Farbliche Kontraste
Das Gelb stellt einen gelungenen Kontrast zur Küchenzeile dar, die sich direkt an den Wohnbereich anschließt. Und zum Badezimmer, das deutlich abgetrennt ist. Tiefschwarze Einbauten und grau-schwarze Fliesen definieren beide Räume. Während in der Küche Holzmöbel und Pflanzen als helle Objekte in der Dunkelheit ins Auge springen, wird das Bad gänzlich von der schwarzen Farbgebung vereinnahmt.
Texturierte Oberflächen
Das Spiel mit Materialität bestimmt das Gesamtkonzept des Mikroapartments. Eine durch Zement und Sand texturierte Wand trifft auf poliertes Holz sowie einen glatten Epoxidharz-Fußboden. Ein schwarzer Vorhang, der entlang eines offen gelegten Betonträgers verläuft, trennt das Wohnen vom Koch- und Badbereich, in dem die Oberflächen zwischen schwarzem Glanz und matten Fliesen wechseln.
FOTOGRAFIE Francisco Nogueira
Francisco Nogueira
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