Hotel im Fluss
Schwimmende Suite: Flusskreuzfahrtschiffe der Luxusklasse.
Wer denkt, Kreuzfahrtschiffe müssten grundsätzlich weiß, ihre Gäste über 60, Kajüten winzig und die Reise immer entlang wohlbekannter Seewege gehen, der irrt. Die Schiffe des Unternehmens Aqua Expeditions schippern über noch kaum befahrene Flüsse, vorbei an unberührter Natur, gefährlichen Tieren und exotischen Pflanzen. An Bord: regionales Design, großzügige Suiten und – trotz Panoramablick – ein hohes Maß an Privatsphäre. Dieses Jahr wird die Flotte vergrößert und neben dem Amazonas nun auch der Mekong befahren.
Francesco Galli Zugaro, halb Italiener, halb Amerikaner, gründete 2007 das Unternehmen Aqua Expeditions mit einem neuartigen Konzept von Luxuskreuzfahrt über den Amazonas. Passagiere sollten neben Gourmetküche und Fünf-Sterne-Ausstattung mehr erleben: Wildlife-Abendteuer und kulturelle Entdeckungstouren durch das vielfältige Peru. Das Land im Nordwesten von Südamerika mit seinen 28 Millionen Einwohnern ist Ort zahlreicher historischer und religiöser Schätze. Während neben Spanisch noch immer die Sprache der Ureinwohner gesprochen wird, wartet die Architektur des Landes mit traditionellen wie kolonialen Bauten aus dem 16. Jahrhundert auf. Und nicht selten bekommen Gäste der Aqua Expeditions Schlangen, Krokodile, farbenprächtige Vögel oder riesige Wasserlilien zu Gesicht.
Black Beauty
Ein ungewohntes Bild zwischen Pfahldörfern und tropischem Regenwald bieten Zugaros Kreuzfahrtschiffe schon. Wenngleich sie auf den ersten Blick an einen alten Raddampfer erinnern, so macht sie ihre matt-schwarze Außenhaut zu einer eleganten Erscheinung in zeitgenössischem Design. Einen Kontrast zu den schwarzen Wänden und Holzverkleidungen bilden die typischen weißen Dächer auf den oberen Decks, die inzwischen als visuelles Erkennungsmerkmal dienen. „Sie bilden eine Art optische Krone“, so der peruanische Architekt Jordi Puig, der beide Schiffe entworfen hat. Neben den geräumigen Sonnendecks und mehreren Aufenthaltsräumen stehen den Gästen je nach Schiff ein Restaurant mit 180-Grad-Panorama, eine Bibliothek, ein Fitness-Studio, ein Multimedia-Raum und ein Outdoor-Jacuzzi zur Verfügung. In den Suiten finden sie ein großes Maß an Privatsphäre. Hier kann man vom Bett direkt auf das Wasser schauen. Bodentiefe und von außen verspiegelte Fenster erlauben eine weitläufige Aussicht auf Wasser und Land, halten Blicke jedoch fern.
Flotte Flotte
Das erste Schiff der Aqua Expeditions war die 40 Meter lange Aqua Amazon. Mit insgesamt 12 Suiten bietet sie lediglich Platz für 24 Gäste und ihre Crew. Mit einer Länge von 45 Metern und 16 Wohneinheiten können auf der 2011 eingeführten Aria Amazon hingegen schon 32 Passagiere reisen. Die Größe des Personals entspricht hier fast der Anzahl der Gäste. In strukturellen und gestalterischen Aspekten ähneln sich beide Boote: Im Inneren verbaute der Architekt viel Holz und natürliche Materialen. „So entstand ein natürlicher Stil und eine visuelle Verbindung zum umliegenden Dschungel“, kommentiert Puig. Hinzu kommen tropische Blüten, ausgewähltes Kristallglas und feines Porzellan. Als nächstes wird die Aqua Mekong in See stechen. Das noch im Bau befindliche Schiff mit einer Länge von 62 Metern wird bis zu 40 Reisende fassen können. Mit 20 Suiten soll sie zukünftig den historischen Mekong-Fluss zwischen Siem Reap in Kambodscha und der vietnamesischen Stadt Ho-Chi-Minh entlangschippern.
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