Konzertsaal im Wohnzimmer
Umbau eines Apartments für einen Musiker in Rom

Beim Umbau dieser 139 Quadratmeter großen Wohnung für einen Musiker im Stadtviertel Appio Latino in Rom führten wenige aber präzise gesetzte Eingriffe zu großer Wirkung. Das in Rom und Lecce ansässige Architekturbüro Margine entwickelte eine raumhohe Holzstruktur, die als Wand, Tür und Schrank eingesetzt wird. Darüber hinaus sorgt sie für eine gute Akustik bei Hauskonzerten.
Die Wohnung in einem Bestandsgebäude aus den Dreißigerjahren wurde neu organisiert und zu einem modernen, hellen und funktionalen Wohnstudio umgestaltet. Der Eigentümer ist ein Jazzmusiker, sein Wunsch nach einem offenen und einladenden Zuhause stand der vorgefundenen Situation zunächst in vielem entgegen. Der ursprüngliche Grundriss war stark fragmentiert und durch ungünstige Lichtverhältnisse gekennzeichnet.
Winkelförmiger Grundriss
Durch den Eingriff, den das Studio Margine, gegründet von Giulio Ciccarese und Valentina Pontieri, vornahm, wurde der L-förmige Grundriss neu strukturiert. Hierfür wurde eine räumliche Achse, die sich bereits im ursprünglichen Zustand angedeutet hatte, als Flur formuliert und führt nun zu dem fünfeckigen, zentralen Wohnzimmer. Entlang des Flures sind eines von zwei Schlafzimmern, der Eingang, ein Bad und eine Küche, die sich zum Wohnraum öffnet, angeordnet. Ein weiteres Schlafzimmer liegt hinter dem Wohnzimmer im zweiten Flügel der Wohnung. Dort wurde ein Teil des Flurs zu einem zweiten Bad umgebaut.
Einbauten aus Eichenholz
Da das Wohnzimmer auch als Konzertsaal genutzt wird, sollten alle öffentlichen Räume repräsentativ gestaltet und in ihrer Nutzung möglichst vielseitig sein. Eine Flurwand und die Türen von Bad und Küche wurden daher durch eine raumhohe, teilweise verschiebbare Verkleidung aus Eichenholz mit senkrecht stehenden Lamellen ergänzt. Diese hat nicht nur eine ästhetische Wirkung, sondern soll zudem die Akustik in den Räumen positiv beeinflussen. Das Team von Studio Margine beschreibt sie als „passives Musikinstrument", das den Klang in den Raum überträgt. Im Wohnzimmer endet die raumhohe Lamellenwand in einem halbkreisförmigen Wandschrank, der in den Raum hineinragt.
Eleganz und Vielseitigkeit
Das Konzept der Eichenholzwand wird auch in den anderen Zimmern weitergeführt, wo die Holzlamellenstruktur Schränke und Raumteile verbirgt. Durch die einheitliche Gestaltung wirkt die Wohnung klar und minimalistisch. Die Wände sind in Weiß gehalten, ebenso wie weitere Einbauten. Neues Fischgrätparkett wurde einheitlich in der gesamten Wohnung verlegt, die Fensterbänke und die Wände in den Bädern wurden teilweise in Carrara-Marmor ausgeführt. Die hellen Oberflächen reflektieren das Tageslicht und schaffen eine warme, behagliche Atmosphäre. Ergänzt wird die gelungene räumliche Komposition durch ausgewählte Einrichtungsgegenstände, die stilistisch an die Sechzigerjahre angelehnt sind.
FOTOGRAFIE Lorenzo Zandri
Lorenzo Zandri
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