Leiser Luxus
Umbau eines maroden Reihenhauses in Melbourne von Conrad Architects
 
											
											
					Umbau im historischen Bestand ist stets ein Balanceakt zwischen Erhalt und Erneuerung. In Melbourne haben Conrad Architects ein beengtes Arbeiter-Cottage aus der Jahrhundertwende radikal modernisiert und erweitert – ohne dabei dessen ursprünglichen Charakter zu verleugnen. Entstanden ist eine subtile Symbiose aus Luxus und Authentizität.
Der charakteristische Klinkerbau mit weißem Dekor befindet sich im bürgerlichen Wohnviertel Middle Park, das dank seiner gut erhaltenen viktorianischen Architektur weitestgehend unter Denkmalschutz steht. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung in einem beklagenswerten Zustand, sollte das eingeschossige Reihenhaus den Bedürfnissen seiner neuen Bewohner*innen – einer vierköpfigen Familie – angepasst werden. Sie wünschten sich im Inneren eine „hochwertige, zeitgenössische Ästhetik mit minimalistischen Details“, erzählt Bürogründer Paul Conrad, eine „harmonische Mischung aus neu und alt“.
         
											
											
					
Innere Größe
Wichtig war den Bauherr*innen darüber hinaus, das Tageslicht in allen Bereichen zu maximieren und eine starke Verbindung zwischen Wohn- und Kochbereich und Garten zu schaffen. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes rissen die Architekt*innen das Gebäude größtenteils ein und erhielten ausschließlich die historische Straßenfassade samt frontalem Dachfirst und Schornstein. Da an der denkmalgeschützten Fassade keine Veränderungen – wie zum Beispiel eine Vergrößerung der Fenster – vorgenommen werden durften, war der Lichteinfall ins Gebäudeinnere eher gering. Die Lösung der Planer*innen: ein Lichthof, der das Erdgeschoss sowie das neue Obergeschoss mit viel natürlicher Helligkeit versorgt. Nach dem Umbau stehen der Familie drei Schlafzimmer, ein großzügiger Wohnbereich, eine Küche, eine Waschküche, ein Arbeitszimmer sowie eine an den Garten angrenzende Garage mit Studio zur Verfügung.
         
											
											
					
Monochrom mit Marmor
Beim Übertreten der Türschwelle fällt die gedämpfte Farbpalette in hellen Tönen von Weiß bis Grau ins Auge, die sich vom Eingang bis zum Gartenbereich konsequent durchzieht. Das hell lasierte Eichenparkett im traditionellen Fischgrätmuster sowie runde Türbögen zitieren Stilelemente des ursprünglichen Baujahres. Das Elternschlafzimmer liegt, dem historischen Grundriss entsprechend, zur Straßenseite ausgerichtet. Auch hier dominiert monochrom gehaltener Minimalismus, der für eine meditative Ruhe sorgt. Starke Akzente setzen hingegen Designelemente wie der überdimensional große, kreisförmige Leuchter von Viabizzuno, eine Anrichte sowie ein Waschtisch aus expressiv gemasertem Marmor im angrenzenden Badezimmer.
         
											
											
					
Marmor in unterschiedlichen Farbtönen und Maserungen zieht sich als materielles Leitmotiv und Blickfang durch den gesamten Innenraum bis hinaus in den Außenbereich: als Kochzeile, Esstisch oder Sideboard in Wohnzimmer und Küche, als Bank, Umrandung des Swimmingpools und Bodenbelag im Garten. Auch die Stufen der geschwungenen Treppe im Zentrum des Hauses wurden aus fein gemasertem Marmor gefertigt.
Gefragt nach ihren Lieblingsräumen, berichten die zufriedenen Bauherr*innen von den vielen ästhetischen „Momenten“, die ihnen besonders gefallen – wie der von Türbögen gerahmte Blick vom Eingang bis zum Garten, die skulpturale Treppe oder einfach das Gefühl von Frieden und Entspannung im Hauptschlafzimmer.
			FOTOGRAFIE Sharyn Cairns
			Sharyn Cairns
	
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