Roter Hang ins Grüne
Gartenanbau in Belgien von Objekt Architecten
In Belgien gestalteten Objekt Architecten einen Garagenanbau mit Blick auf die Natur. Neben einem Stellplatz erhielten die Bewohner*innen einen Rückzugsort, in dem Holz, gedeckte Töne und natürliches Licht vorherrschen. Die rote Fassade sowie eine begrünte Dachschräge machen The Garden Room zu mehr als einem simplen Gartenhäuschen.
Die Auftraggeber*innen im beschaulichen Städtchen Lebbeke in Ostflandern wünschten sich eine Veränderung für den Anbau ihres Wohnhauses, der eine Garage mit zwei Stellplätzen beherbergte. Er sollte durch einen Rückzugsort mit Blick auf und Zugang zum Garten ersetzt werden. Objekt Architecten aus Aalst nahe Brüssel fanden eine kompakte, aber dennoch großzügig wirkende Lösung. Auf 60 Quadratmetern schufen sie einen Raum, der den Anwohner*innen als zweites Wohnzimmer dient, sowie einen abgeschlossenen Bereich, in dem ein Auto, Fahrräder und Gartengeräte abgestellt werden können.
Rückzugsort aus Holz
Um die Fläche optimal zu nutzen, separierten die Architekt*innen die beiden Zonen durch eine diagonale Wand. Das ermöglicht mehr Stauraum in der Garage und verleiht dem Wohnbereich einen willkommenen Effekt: Er öffnet sich zum Garten hin. Eine bodentiefe Verglasung sorgt für eine hohe Tageslichtausbeute sowie eine ungestörte Aussicht auf die Natur. Warme Farben und natürliche Materialien verleihen dem Raum eine wohnliche Atmosphäre. Für die Wand- und Deckenverkleidung sowie die Einbauten wurde eine einzige Holzart verwendet. Diese Homogenität erzielt eine beruhigende Wirkung, die von den natürlichen Nuancen des braunen Ledersofas und der hellgrün bezogenen Sessel unterstützt wird.
Schwedische Grüße
Der stärkste Kontrast wird durch die Tür- und Fensterrahmen in Falunrot, auch bekannt als Schwedenrot, erzeugt. Diese Farbe bestimmt die gesamte Aluminiumfassade, die den Anbau zu einem Blickfang macht und dennoch mit dem zurückhaltend grauen Putz des Haupthauses harmoniert. Eine weitere Besonderheit ist die begrünte Dachschräge, die die umgebende Gartenwelt aufgreift und eine ebenso harmonische Koexistenz mit der schwedenroten Fassade eingeht.
Außen abweisend, innen idyllisch
Die Abschrägung lässt sich von der Straßenseite aus erahnen, denn dort endet sie in einem großflächigen, nach Süden ausgerichteten Fenster. Es soll zusätzliches Tageslicht ins Innere bringen. Darunter befindet sich ein weiteres Fenster auf Straßenhöhe, das mit Aluminiumstreben als Sicht- und Sonnenschutz versehen wurde. Die Garagentür fügt sich nahezu nahtlos in die rote Fassade ein.
Vollkommenheit im Herbst
Ein kleines, aber nicht unwesentliches Detail rundet das gesamte Projekt ab und demonstriert, wie die Gestalter*innen einem sprichwörtlichen roten Faden folgten. Sie pflanzten eine Weinrebe am Haupthaus, die an der Fassade entlang klettert und so Alt und Neu verbinden soll – vor allem im Herbst, wenn die Blätter in kräftigem Rot leuchten.
FOTOGRAFIE Ypsilon Business Photography Ypsilon Business Photography
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