Schick in Schäl Sick: Concrete Apartments Cologne
Low Energy, high Design: ein smartes Boarding-House am Rhein.
Partner: Cubit
„Schäl Sick“ – so nennt man im Rheinland die unattraktive Seite des Rheins. In Köln liegt sie historisch rechts vom Fluss. Doch die einst so verpönten Stadtteile haben längst aufgeholt – allen voran Mülheim. Zahlreiche Bauprojekte dokumentieren dort den urbanen Wandel vom Arbeiter- zum Szeneviertel. Ein besonders zukunftsweisendes Beispiel: die individualisierbaren Concrete Apartments Cologne von Format Architektur.
Clevischer Ring, Ecke Seidenstraße: Wo lange eine vom Zweiten Weltkrieg übrig gebliebene Brache das Stadtbild störte, bietet heute ein modernes Boarding-House mit 50 „serviced Apartments“ vor allem beruflich Reisenden eine angenehme Alternative zum Hotelaufenthalt. Als Smart-Energie-Passivhaus konzipiert (das erste in Mülheim), verfügt es über eine hauseigene Kraft-Wärme-Kopplungsanlage sowie über ein smartes Steuerungssystem, das sämtliche Energiedaten regelt. Äußerlich übernimmt das unauffällige Eckhaus mit seiner dunklen Klinkerfassade eine bewusst vermittelnde Rolle zwischen den angrenzenden Bestandsgebäuden. Im Inneren überrascht es hingegen mit konsequenter Reduktion, auffälliger Detailverliebtheit und echter Wohlfühlatmosphäre.
Individuelles Wohnen auf Zeit
Das Büro Format Architektur mit Sitz in Berlin und Köln verfolgt ein ganzheitliches Gestaltungskonzept aus Architektur und Interiordesign. Für Mitbegründer und Kopf hinter den Concrete Apartments Markus Moster stand von Beginn an im Mittelpunkt, Menschen, die für längere Zeit aus geschäftlichen Gründen unterwegs sind, ein Gefühl von Zuhause zu geben. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten und Handwerkern entwickelte er ein hochwertiges und individualisierbares Möblierungskonzept, das perfekt zum urbanen Loftcharakter der unterschiedlich großen Wohnungen passt. Auf der Suche nach den passenden, modularen Sitzgelegenheiten stieß er dabei auf das junge Möbellabel Cubit aus Düsseldorf. „Die Möbel von Cubit sind wandelbar und flexibel und passen somit perfekt zu unserer Idee, sprich: Wir bieten den Wohnraum, die Gäste können ihn gestalten“, erklärt er.
Ein Sofa als Skulptur
So empfängt die temporären Mieter im Zentrum jedes größeren Apartments eine einladende Dreier-Sofakombination des Düsseldorfer Herstellers. Arrangiert wie eine modulare Skulptur, lädt sie dazu ein, verschoben und platziert zu werden, bis die Wohnsituation den jeweiligen Ansprüchen entspricht. „Das schlichte, moderne Design von Cubit hat mir auf Anhieb gefallen. Es passt sehr gut zu unserem jungen Haus“, so Moster. Er selbst testete Funktionalität, Komfort und Farben mit Stoffmustern an einem Mustersofa, bevor er mithilfe des Online-Konfigurators für jede Wohnung die passenden Module auswählte. Angesichts des bewusst reduzierten Materialkanons der Räume (Sichtbeton, Holz und Metrofliesen) sorgen die grafischen Sitzelemente für die nötigen, gut dosierten Farbakzente und schaffen eine einladende Atmosphäre.
Mit den Concrete Apartments ist den Planern von Format Architektur ein erfreulich nachhaltiges Wohnkonzept gelungen, das weder beim Design, noch bei der Individualität Abstriche macht. Zum Glück für alle Job-Nomaden, die es beruflich nach Köln verschlägt!
FOTOGRAFIE Lukas Roth / Michael Neumann
Lukas Roth / Michael Neumann
Projektarchitekten
Format Architektur