Wer das Andaz Hotel in Amsterdam betritt, fühlt sich möglicherweise wie Alice im Wunderland: verspiegelte Wände und überdimensionierte Leuchten, pompöse Sessel und ein Stilmix, der sich keiner Zeit zuordnen lässt. Der Niederländer Marcel Wanders gestaltete nahe der berühmten Prinsengracht ein Interiordesign von eklektizistischer Üppigkeit.
In dem zentral gelegene Gebäude aus den 70er Jahren befand sich einst eine öffentliche Bibliothek. Auch architektonisch liegt der Vergleich zum englischen Kinderbuch von Lewis Carroll daher nicht ganz fern. Bilder historischer Bücher aus und über die niederländische Hafenstadt Amsterdam dienten Marcel Wanders als Vorlage für die erzählerischen Motive der Böden und Wände des Hotels. Wer sich hier genauer umsieht, entdeckt Bilder aus dem Goldenen Zeitalters, als die niederländischen Flotten noch die Meere bereisten und Köstlichkeiten aus fernen Welten importierten: minutiös ausgearbeitete Embleme und Dekore im typischem Blau-Weiß und zahlreiche Anklänge an das Delfter Porzellan.
Lichtermeere
Während der Teppich im Atrium eine Weltkarte abbildet, zeigen die Tapeten das architektonische Erbe der Stadt. Die collagenhafte Lichtinstallation im Herzen des Hotels aus kugelförmigen Pendelleuchten, Neonröhren und Lichtringen symbolisiert ein altes astronomisches Navigationssystem. Auf derartig große – teilweise geradezu massive – Leuchtenschirme wie etwa die überproportionierte Bell Lamp des niederländischen Designers und zahlreiche Lüster trifft man im ganzen Haus. Vor den meist blau oder schwarz gehaltenen Decken sorgen sie für stimmungsvolle Momente.
Holländischer Stilmix
Wer nach einem langen Abend an der Bluespoon Bar im typischen Amsterdamer Café-Stil, dem 24-Stunden-Gym oder dem hoteleigenen Spa durch eine handbemalte Tür in eines der 122 Zimmer tritt, erlebt ein geräumiges wie individuelles Interiordesign. Aufgrund der vormaligen Nutzung des alten Baus verfügen die Gästezimmer über fünfzehn unterschiedliche Aufteilungen. Von hier aus genießt man beeindruckende Blicke auf die benachbarte Prinsengracht, den Hotelgarten oder auf eine überraschende Wandgestaltung: Der Auffassung folgend, Niederländer kombinierten oft völlig Unpassendes zu gekonnten Arrangements, schuf der Designer hier kunstvolle Grafiken aus zusammengesetzten Meerestieren, Küchengeräten und Porzellanteilen.
Detailkunst
Ein multifunktionaler Spiegeltisch, auch „Stück der Eitelkeit“ genannt, aus 150 Kilogramm Beton, versehen mit einem Spiegel und einem blau-weiß marmorierten Waschbecken, bildet das Herzstück eines jeden Zimmers. „Als Gestalter versuche ich, Dinge mit Persönlichkeit und Charakter zu schaffen“, so Wanders. „Ich habe daher jedes der Waschbecken eigenhändig bemalt.“ So wurde jedes zu einem Unikat – eine feinsinnige Haltung, die sich bis in die letzten Winkel des Hotels zieht: Damit der expressive Mix aus folkloristischen und historischen Elementen wirken kann, mussten andere Elemente, wie etwa die Technik, speziell ausgewählt sein.
Vornehme Zurückhaltung
So wählte Wanders eine dezente Elektroinstallation von Jung. Die flachen, quadratischen Schalterklassiker und Steckdosen der Serie LS 990 in Alpinweiß fügen sich in die blau-weißen Wandbemalungen ein und lenken nicht von Wanders künstlerischem Gesamtkonzept ab. Auch das Funksystem des deutschen Unternehmens ermöglicht nicht nur eine komfortable Bedienung der Raumfunktionen. Kabellos wird es zu einem fast unsichtbaren Helfer. So kann der Gast entspannt in die märchenhafte Wanders-Welt eintauchen.
Die New York Times nannte Wanders die „Lady Gaga des Designs“. Sicher zählt seine Handschrift zu den eher flamboyanteren in der internationalen Gestalterszene. Mit Fantasie und viel Akribie verwandelte er das Andaz Hotel allerdings in einen inspirierenden Schmelztiegel aus Historie und Zeitgeist, Opulenz und Sachlichkeit.

JUNG
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