Vorhang auf in Bilbao
Umbau vom spanischen Architekturbüro AZAB
![<span id="id6AdminFormBlockElements[dl_artikeltyp][dl_texte_daten_rubrizierungblock]" class="cs6AdminFormBlockContentList cs6AdminFormBlockContentOpen"><span id="[dl_artikeltyp][dl_intro_text]" class="cs6AdminFormElementContent">Mithilfe von Vorhängen und ungewöhnlichen Einbauten schuf das Büro AZAB in einer Familienwohnung in Bilbao ein fließendes Raumgefühl. </span></span> Mithilfe von Vorhängen und ungewöhnlichen Einbauten schuf das Büro AZAB in einer Familienwohnung in Bilbao ein fließendes Raumgefühl.](https://cdn.baunetz-id.de/fm/1199/thumbnails/AZAB_READYMADE_07.jpg.3194396.jpg) 
											
											
					Türen? Nein danke. Mithilfe von Vorhängen und ungewöhnlichen Einbauten schuf das Büro AZAB in einer Familienwohnung in Bilbao ein fließendes Raumgefühl.
Eine halbrunde Fensterfront mit großen Scheiben von Nord nach Süd zeichnet das Apartment in einem Gebäude von Hilario Imaz aus den Sechzigerjahren aus. Sein Grundriss sagt einiges über die gesellschaftliche Ordnung der damaligen Zeit in Bilbao aus: eine strenge Trennung zwischen Küche und Esszimmer, zwischen Bedienen und Servieren, zwischen öffentlichen und privaten Räumen. Um diese obsolete Aufteilung aufzuheben, veränderte das Architekturbüro AZAB den Grundriss hin zu einem großzügigen und kontinuierlichen Raum – mit Mut zu unkonventionellen und gleichsam kostengünstigen Lösungen.
         
											
											
					
Gardine statt Klotür
Neben der Eingangstür gibt es nur noch zwei Türen in der gesamten Wohnung, die – aus ihren tragenden Trennwänden herausgerissen – fast anachronistisch wirken. Statt einer strikten Aufteilung nach Funktionen entledigten sich die Architekten der meisten Wände und machten die Wohnung zu einem modernen Loft mit ungewöhnlichen Materialien: Die Küche wird durch einen hellblauen Vorhang bestimmt, der vollständig die Rück- und Seitenwand bedeckt. Er sorgt geschlossen für eine bühnenartige Atmosphäre und gibt geöffnet den Blick auf Vorratsschränke, die Speisekammer – und das Badezimmer frei.
         
											
											
					
Mut zur Farbe
Im Gegensatz zum mit Marmor ausgekleideten Treppenhaus hat die Wohnung teilweise einen unfertigen Charme. Rund um die Eingangstür wurde die Wand lediglich notdürftig verputzt. Ein gerüstartiges, schwebendes Regal aus Holz und gelb lackiertem Metall wirkt wie ein Portal zur Wohnung. Es zieht sich als transparentes Raumelement schräg durch den Wohnraum bis zur Küche. Tragende Säulen in bloßem Beton gliedern den Raum in industriellem Stil. Während im Wohnzimmer ein knallorangefarbenes Sofa als Blickfang dient, herrschen in der Küche Pastelltöne und Holzfronten vor. Wie eine rosa Nase ragt die Dunstabzugshaube in den Raum. Ihr geometrischer Konterpart ist ein hellblauer Würfel in der Küchenfront, der als Stauraum für das Spielzeug des jüngsten Bewohners dient.
         
											
											
					
Verortung im Original
Trotz moderner Lösungen und Materialien nehmen die Architekten immer wieder Bezug auf das Gebäude und den Originalentwurf. Die früheren Küchenarbeitsplatten aus Marquina-Marmor verlegten sie am Boden, wo das schwarze Gestein mit der weißen Maserung eine Verbindung zum benachbarten Arbeitsbereich herstellt. Wie aus einem Guss setzen sich dort auch die Küchenschränke aus Birkensperrholz in Form eines Schreib- und Ablagetischs fort. Eine weitere Marmorarbeitsplatte wird im Wohnzimmer von zwei grünen Röhren getragen. Sie weist pointiert auf die humorvolle Dekonstruktion des Sechzigerjahre-Flairs hin, die den gesamten Umbau auszeichnet.
         
											
											
					
			FOTOGRAFIE Luis Díaz Díaz
			Luis Díaz Díaz
	
| Entwurf | AZAB | 
| Bauherr | Privat | 
| Standort | Bilbao, Spanien | 
| Art | Umbau | 
| Fertigstellung | 2019 | 
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