Ausgezeichnete Lichtplanung
Bartenbach gewinnt den Deutschen Lichtdesign-Preis 2021

Mitte September fand die Verleihung des Deutschen Lichtdesign-Preises 2021 statt. Aus 140 Einreichungen in 11 Kategorien hatte die Jury im Vorfeld 35 Projekte nominiert. In einer Online-Zeremonie wurde die Bartenbach GmbH zum Lichtdesigner des Jahres 2021 gekürt und erhielt zudem den Sonderpreis Tageslicht.
Die im österreichischen Aldrans ansässige Bartenbach GmbH ist in der Branche kein unbeschriebenes Blatt. Gründer Christian Bartenbach gilt als ein Pionier der Lichtplanung und das Büro, dessen Arbeit sich im Spannungsfeld von Architektur, Lichttechnik und Wahrnehmungspsychologie bewegt, betreut Projekte weltweit. Bartenbach war mit gleich sechs Projekten in fünf Kategorien nominiert. Den ersten Preis erhielt das Büro schließlich für sein Lichtdesign im Gebäude-Ensemble der Hochschule Luzern auf dem Suurstoffi-Areal im Schweizer Kanton Zug, ein Projekt aus der Kategorie Bildung. „Das Hochschulgebäude, in dem ganzheitliches Bauen erforscht und gelehrt wird, ist konsequent auch selbst so ausgerichtet“, lautet ein Auszug aus der Jurybegründung. „Das Lichtdesign geht neue Wege und bringt mit Lösungen jenseits der Normen neue Ansätze, die für den Nutzer bessere Bedingungen bieten.“
Sonderpreis Tageslicht
Auch der Sonderpreis für Tageslichtplanung ging an die Bartenbach GmbH. Gleich zwei Gebäude auf dem Adidas Campus in Herzogenaurach wurden ausgezeichnet. Bei der Adidas Arena lobten die Juror*innen die Entwicklung eines feststehenden Fassadensonnenschutzsystems (Behnisch Architekten, Transsolar und Bartenbach), das alle Anforderungen ganz selbstverständlich abdecke. Durch die teilperforierten und je nach Himmelsrichtung verschobenen Rauten seien zudem alle Fassadenausrichtungen für die Mitarbeiter*innen gleichwertig in Durchsicht, Verschattung und Belichtung. So ergebe sich für die Nutzer*innen eine maximale Flexibilität in der Raumbelegungsplanung. Das Adidas Halftime, entworfen vom dänischen Architekturbüro COBE, ist das zentrale Mitarbeitergebäude auf dem Adidas Campus mit Betriebsrestaurant und Multifunktionsräumen. Dort überzeuge, so die Jury weiter, die von Bartenbach geplante Tageslichtlenkung. Die dynamische Bewegung des Tageslichtes werde im Inneren durch Betonrippen und deren Glaseindeckung mit lichtlenkendem Material für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen spürbar gemacht.
Sonderpreis der Jury
Zwei eingereichte Projekte erhielten außerdem den Sonderpreis der Jury. Die von Oscar Niemeyer im Jahr 2011 konzipierte und Ende letzten Jahres in Leipzig fertiggestellte Oscar Niemeyer Sphere wurde vom Lichtplanungsbüro Licht Kunst Licht aus Berlin innen und außen illuminiert. Das Licht unterstütze, laut Jury, die skulpturale Architektur ganzheitlich und schaffe es auch in den schwierigsten Bereichen, das passende Licht in die Kugel zu bringen.
Der zweite Sonderpreis ging an das Lichtplanungsbüro Michael Josef Heusi aus Zürich für die Beleuchtung des Stadtgartens in Chur. Im Rahmen des Projektes war über die Bedeutung des Parks nachgedacht und entschieden worden, diese wichtige, aber vernachlässigte Grünfläche auch nach Einbruch der Dunkelheit wieder nutzbar zu machen. Laut Jury hat die Lichtplanung von Michael Josef Heusi diese Aufgabe bravourös gelöst. Mit einem relativ geringen Budget seien die Aspekte nächtliche Sicherheit und Aufenthaltsqualität überzeugend zusammengebracht worden. Gleichzeitig wurde der soziale Brennpunkt ohne behördlichen Zwang entschärft.
Der Deutsche Lichtdesign-Preis
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