Lego auf dem Wasser
Wasserspielplätze fördern Gleichgewichtssinn, Motorik und notorische Fähigkeiten.
Schluss mit faulem Herumgedöse auf der Sonnenliege: Ein Hersteller aus dem Münsterland hat einen schwimmenden Baukasten ersonnen, mit dem sich aufblasbare Wege, Brücken und Rutschen zu endlosen Parcours verbinden lassen. Der Wasserspielplatz ist ein Aufruf zur Bewegung, der Gleichgewichtssinn, Motorik und notorische Fähigkeiten gleichermaßen fördert.
Im Wasser sind wir ganz in unserem Element. Schon als Ungeborene bewegen wir uns souverän im abgetauchten Zustand und empfinden auch in späteren Jahren ein Gefühl von Vertrautheit, ins wohltuende Nass zurückzukehren. Wie die Wasserfläche auf ungewohnt spielerische Weise erklommen wird, zeigt der Hersteller Wibit Sport aus Bocholt im Münsterland. Das Unternehmen hat sich auf riesige Wasserspielplätze spezialisiert, die auf Seen, Meeren und in Hallenbädern zum Einsatz kommen.
Dahinter steckt ein schwimmender Baukasten, mit dem sich aufblasbare Wege, Brücken, Rutschen und Trampoline zu endlosen Parcours kombinieren lassen. Die aus fünflagigem, UV-Licht-geschütztem PCV gefertigten Module werden durch Stahlelemente verbunden und mit Ankern auf dem Grund fixiert. Die Vorteile gegenüber des klassischen Sandkastens liegen auf der Hand: Es kann gerannt, getobt und gesprungen werden, ohne blaue Flecken oder gar Platzwunden zu riskieren. Schließlich mündet jeder Sturz in weichen Gummipolstern oder im erfrischenden Nass.
Der Clou des Systems liegt in seiner Interaktion: An Kreisverkehren lassen sich Wege und Laufrichtungen wechseln. Mal verschmälern sich die Module zu schwebenden Balken, die zum vorsichtigen Balancieren oder für spielerische Zweikämpfe genutzt werden können. An anderer Stelle lösen sich die Wege in so genannte Monkey Bars auf: Auf Kopfhöhe schweben Leitern mit besonders breiten Sprossen, an denen sich die Besucher hangelnd über der Wasseroberfläche hinwegbewegen. Die einzige Voraussetzung: Eine Wassertiefe von mindestens 2,5 Metern, damit Sprünge kein unsanftes Ende finden. Eine speziell für Kleinkinder konzipierte Kidszone ist zudem für deutlich geringere Tiefen von 1,2 Metern ausgelegt. Eltern können ihre Kleinen somit während des gesamten Parcours im flachen Wasser begleiten und bei der Bewältigung von Hinternissen unterstützen.
Wechselnden Konfigurationen
Damit bei alledem nichts schiefgeht, gehört auch ein Rettungsschwimmerturm zum Wasserbaukasten mit dazu, der in seinen vorgefertigten Konfigurationen für 30 bis 148 Personen ausgelegt ist. Aufgrund der modularen Bauweise lassen sich jedoch auch individuelle Lösungen finden, die an spezifische Kundenwünsche und örtliche Gegebenheiten angepasst werden. Als Zielgruppe werden unterdessen nicht nur die Kleinen, sondern ebenso die häufig auf Sonnenliegen dösenden Großen angesehen. Während Eltern ihre Kinder bereits oft beim Rundgang begleiten, werden die Wasserparks auch für Geburtstagsfeiern von Erwachsenen und Teambuilding-Kurse von Unternehmen angemietet – Tendenz steigend.
Bewegt ist übrigens auch die Geschichte von Wibit Sport. Als der Kanadier Robert Cirjak in den neunziger Jahren für eine Hochzeit nach Deutschland reist, lässt er sich überreden, an einem Fußballspiel teilzunehmen. Dort trifft er auf Romann Rademacher. Die beiden werden Freunde und beschließen, ein Geschäft aufzuziehen. Anfangs wollen sie Wassertrampoline aus den USA nach Europa importieren. Nachdem ihr einziges Vorführexemplar auf der Messe Boot in Düsseldorf gestohlen wird, entwickeln sie einen aufblasbaren Wasserspielpark, der sich die Modularität des Lego-Bausatzes zum Vorbild nimmt – und legen damit den Grundstein ihres Unternehmens. Der jüngste Clou der Beiden: Mit dem Bausteinsystem WibitTAG lassen sich nun auch riesige Buchstaben und Worte zusammensetzen, sodass die Besucher schon beim Landeanflug auf den Wasserspaß am Strand eingestimmt werden.
Mehr aus dem Designlines-Themenspecial Kinder lesen Sie hier.
Wibit Sports
www.wibitsports.comMehr Stories
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