Neue Direktorin an der AA in London
Eva Franch i Gilabert wurde mit überwältigender Mehrheit zur neuen Direktorin der Architectural Association in London gewählt.
Von New York nach London: Eva Franch i Gilabert wird die neue Direktorin der Architectural Association.
AA: Diese zwei Buchstaben stehen für eine der besten Architekturschulen der Welt, gegründet 1847 in London. Ron Arad, Ben van Berkel, John Pawson, Ole Scheeren, David Chipperfield haben an der privaten Hochschule am Bedford Square studiert, aber auch Zaha Hadid, Rem Koolhaas, Cedric Price und viele andere bekannte Namen wurden hier ausgebildet, die später als Professoren hierher zurückkehrten. „Design with Beauty, Build in Truth“ heißt der Wahlspruch der Architectural Association.
Dass am 5. März 2018 die junge katalanische Architektin und Kuratorin Eva Franch i Gilabert als neue Direktorin ernannt wurde, versteht sich als große Ehre. Und als Herausforderung. Franch i Gilabert löst damit die Vertretungsdirektorin Samantha Hardingham ab, die seit dem Weggang von Brett Steele 2017 an die UCLA die Position innehatte. Bemerkenswert ist, dass Eva Franch i Gilabert bei der Wahl eine Mehrheit von 67 Prozent erhielt: die größte Mehrheit an der AA seit 1990. Insgesamt 876 Schüler, Mitarbeiter und Mitglieder des Schulrats nahmen an der Direktorenwahl teil.
Eva Franch i Gilabert war seit 2010 Chefkuratorin und Executive Director der New Yorker Architekturorganisation Storefront for Art and Architecture, 2014 hatte sie den amerikanischen Beitrag OfficeUS auf der Architekturbiennale in Venedig kuratiert. Studiert hat die katalanische Architektin an der Escola Tècnica Superior d'Arquitectura in Barcelona sowie an der Princeton University in New Jersey. Die 40-Jährige unterrichtete zuletzt an der Cooper Union School of Architecture sowie der Columbia University GSAPP in New York und an der IUAV University of Venice. 2004 hatte Franch i Gilabert ihr Studio OOAA (Office of Architectural Affairs) gegründet.
Nun könnte man diese Nachricht auch als ein Zeichen für mehr Architektinnen in Führungspositionen werten, wurde die AA zuvor ausschließlich von Männern geleitet. 2018 sollte man aber darauf nicht mehr hereinfallen, auch wenn diesen Sommer die Gründerinnen von Grafton Architects die Architekturbiennale in Venedig kuratieren werden. Franch i Gilabert wurde aufgrund ihrer Qualifikationen gewählt, nicht weil sie eine Frau ist. Sie steht vielmehr für die Hoffnung in die nächste Architektengeneration, in der die Haltung und die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen.
Am 8. März ist wie jedes Jahr wieder Weltfrauentag: ein Tag, den übrigens Frauen und Männer zusammen feiern können.