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Vorschau auf die Light + Building 2016

Vernetzt, individuell, emotional: Die Frankfurter Messe und das Potenzial zeitgenössischer Lichtquellen.

von Katharina Horstmann, 08.03.2016

Von LED über OLED bis hin zur Wiederentdeckung der längst für überholt gehaltenen Glühbirne: Kaum ein anderer Bereich birgt gegenwärtig so viel Potenzial für Veränderung wie die Lichtbranche. Es geht nicht allein um die Verbindung von zeitgenössischem Design mit neuen Materialien und Technologien, wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, die vom 13. bis 18. März 2016 auf der Messe Light + Building zu sehen sein werden. Neben beständigen Leitgedanken wie Energieeffizienz wird neuerdings der Fokus vermehrt auf die biologische und emotionale Lichtwirkung gelegt.

Als im Januar die Ergebnisse eines Laborversuchs des Massachusetts Institute of Technology (MIT) an die Öffentlichkeit gelangten, kam das der Wiedergeburt einer eigentlich totgesagten Lichtquelle gleich: In einem Experiment war die Lichtausbeute einer neuartigen Glühbirne unter Einsatz von Nanotechnologie um rund 40 Prozent gesteigert worden. Das überträfe alle kommerziell erhältlichen energiesparenden Alternativen. Folglich könnte die neue Glühbirne schon bald nicht nur die Energiesparlampe, sondern auch die LED ablösen, die erst vor wenigen Jahren die Lichtbranche revolutionierte.

Revolution und Evolution
Noch vor vier Jahren sorgte auf der Light + Building allein der Einsatz von LEDs für Aufsehen. Zwei Jahre später schon hatten sie sich als Leuchtmittel der Wahl etabliert, ein Leuchtmittel, das fortlaufend in jede erdenkliche Richtung optimiert und perfektioniert werden kann. Damit waren auch bisherige Industriestandards obsolet. Folgte eine Leuchte zuvor einem traditionellen Bauplan aus Gehäuse, Reflektor und Lampenschirm sowie Leuchtmittel und Fassung, wird mit dem Einsatz der LED-Technologie das Leuchtendesign nicht mehr vom technischen Aufbau mitdefiniert. Im Extremfall sind Lichtquelle und Leuchte eins. Allerdings ist der bisherige Erfolg der Leuchtdiode im Wesentlichen ihrer Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Leuchtmitteln zu verdanken und weniger den gestalterischen Möglichkeiten oder ihrer Lichtqualität.

Nachdem bei der LED-Entwicklung lange die Energieeffizienz an vorderster Stelle stand, werden zunehmend auch Komfort-Eigenschaften berücksichtigt. Individuelle Anpassungsfähigkeit und ein dadurch verbessertes Wohlbefinden mithilfe von Lichtsystemen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dabei wird nicht nur die Färbung des Lichts berücksichtigt, sondern auch dessen Streuung. Schließlich handelt es sich bei der LED um eine Punktlichtquelle, die nur mithilfe von optischen Systemen wie Linsen und Streuscheiben eine gezielte Lichtverteilung erreicht.

Digitalisierung des Lichts
Unterstützt wird verbesserte Lichtqualität durch vernetzte Technologien und digitale Steuerungen, die zu den treibenden Themen der gegenwärtigen Lichtbranche gehören. Immer mehr Hersteller bieten nicht nur das „richtige“ Licht, sondern Lichtmanagementsysteme, zuweilen mit entsprechender Sensorik und Software, über die personalisierte Lichteinstellungen wie Farbtemperatur und Helligkeit vorgenommen werden können. Unter dem Begriff „Human Centric Lighting“ versammeln sich Produkte, die auf eine biologisch wirksame Beleuchtung zur Regulierung des Tag-Nacht-Rhythmus’ und eine positive Auswirkung auf die Gesundheit setzen. LED-Leuchtsysteme können in Räumen ohne oder mit wenig Tageslicht den natürlichen Lichtverlauf simulieren und durch die Veränderung der Lichtfarbe das Nervensystem aktivieren, um zum Beispiel die Konzentrationsfähigkeit zu fördern.

Als perfekte Erweiterung der LED gilt die OLED, die zusätzliche Möglichkeiten in Aussicht stellt, die Lichtnutzung in eine digitale Umgebung einzubinden. Die organische Flächenlichtquelle strahlt ein weiches und abgeblendetes Licht ab, das eine besonders hohe Qualität der Farbwiedergabe besitzt und dem Sonnenlicht sehr nahe kommt. Im Gegensatz zur LED benötigt die OLED wegen ihrer geringen Wärmeabstrahlung keinen zusätzlichen Kühlkörper.

Same same but different
Ob und inwieweit ein entwicklungsfähiges Leuchtmittel wie der Prototyp der neuartigen Glühbirne die Lichtbranche in absehbarer Zeit aufwirbeln wird, sei erst einmal dahingestellt. Insgesamt lässt sich aber beobachten, dass das Potenzial der derzeit auf dem Markt vorhandenen Lichtquellen bei weitem noch nicht ausgereizt ist und die Entwicklung im Wesentlichen in eine Richtung geht: Energieeffizienz und eine schöne Lichtqualität müssen nicht mehr zwingend im Widerspruch stehen. Dazu mehr in der kommenden Woche in Frankfurt.

Unsere Partner auf der Light + Building 2016:
Artemide: Halle 3.1, Stand E51
Gira: Halle 11.1, Stand B32
Jung: Halle 11.1, Stand B56

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Links

Light + Building

13. bis 18. März 2016

www.light-building.messefrankfurt.com

Special: Light + Building 2014

www.designlines.de

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