Backstein, Beton und hängende Gärten
Industriecharme mit Urlaubsgefühl: Ein Büro im Berliner Postbahnhof.
Freigelegtes Mauerwerk, grob verputzte Stützen und Farbflecken an der Decke – das Studio Theobald hat dies als bewusste Stilmittel für eine Bürogestaltung gewählt. Der Industriecharme des Berliner Postbahnhofs sollte erhalten bleiben.
Die 900 Quadratmeter im ersten Geschoss, für die das junge Studio das Interiordesign entwickelt hat, sind eine Erweiterung der bereits genutzten Bürofläche der Reisespezialisten von Kayak: Sie arbeiten bereits auf 2.000 Quadratmetern im zweiten Obergeschoss. Das Planungsteam um Lisa Theobald ließ die Etage komplett entkernen, sodass sich die dunklen Räume mit engen Fluren in ein Großraumbüro mit viel Tageslicht verwandelt haben.
Das Skelett bilden Backsteinwände und Betonpfeiler, über die Kabel deutlich sichtbar wie ein System aus Venen und Arterien geführt sind. In Stahl eingefasste Glaswände unterteilen die Räume zusätzlich. Kräftige Farben akzentuieren die Gestaltung und kontrastieren den Industriecharme. Rechts des Eingangs platzieren sich die Arbeitsplätze mit Editing- und Besprechungsräumen, auf der linken Seite informelle Arbeitsbereiche mit Sitzlandschaft, der Küchentresen und weitere Besprechungsräume.
Besonders gelungen ist die Küchenzeile aus Linoleum im Farbton Jade auf schwarzem MDF. Dazu wählt Lisa Theobald Arbeitsoberflächen aus schwarz gebeizter Eiche. Abgegrenzt von einem hängenden Garten, der von orangefarbenen Seilen gehalten wird, befindet sich die Sitzlandschaft. Lachsfarbene Trennwände und königsblaue Sofas sollen ein Urlaubsgefühl hervorrufen und damit auch einen inhaltlichen Bezug zur Arbeit der Angestellten der Reisesuchmaschine herstellen.
FOTOGRAFIE Peter Löffelholz
Peter Löffelholz
Kayak Office Berlin
Erweiterung / 2017 / 900 Quadratmeter