Brettern auf Beton
Gigantischer Abdruck in Rotbraun: Ein neuer Skatepark im französischen Reims.

Nein, es handelt sich bei diesem überdimensionalen, rotbraun gefärbten Abdruck im Parc Léo Lagrange nicht um die Fußstapfen eines gigantischen Ungeheuers: Die Fläche wurde von Menschenhand geschaffen und dient einzig dem sportlichen Vergnügen. Der neue Skatepark in Reims ist das Werk der jungen Planungsbüros Planda und Constructo und gehört zu den größten (und schönsten) seiner Art in Nordfrankreich.
Trannies, Obstacles und Curbs: Was sich so lustig anhört, sind in Wirklichkeit Hindernisse, die nicht selten Knochenbrüche bei ihren Benutzern herbeiführen können. Doch wer das Skaten beherrscht, kann mit diesen betonierten Objekten viel Spaß haben. Besonders, wenn sie, schön in Form gebracht, an der Schnittstelle zwischen Stadt und Natur liegen.
Städtisches Scharnier
Die Geschichte der Skateparks ist eine verhältnismäßig junge: Doch immer mehr Kommunen erkennen die wachsende Bedeutung des Freizeitvergnügens an und schaffen, wie in Reims, Orte, die Stadtraum und Sportart verschmelzen lassen. Für das vor Ort ansässige Architekturbüro Planda und das, auf Skateparks spezialisierte, Planungsteam Constructo aus Marseille war von Anfang an klar, dass es sich bei dem Grundstück um den „perfekten Ort“ handelt, „da er Natur und Stadt miteinander verbindet.“ Ihr Ziel war es, die Anlage wie ein Scharnier zwischen die Elemente zu platzieren und mit dem Umfeld verschmelzen zu lassen.
Ab ins Grüne
Insgesamt 2055 Quadratmeter groß ist der neue Skatepark in Reims, der neben dem markanten, rotbraun eingefärbten Beton zum Großteil aus Aspahlt in unterschiedlichen Grautönen besteht. Seine asymetrische, ovale Form wird durch vier Hauptachsen bestimmt, die für eine ideale Durchwegung sowie die perfekte Einbindung in die Umgebung sorgen sollen. Die Anlage erstreckt sich an einem Ende bis zu einer Aufschüttung, die an ein Waldgebiet grenzt. Von hier aus können die Zuschauer das eindrucksvolle Panorama des gesamten Parks genießen. Am anderen Ende geht der Park in eine große, ebenfalls asphaltiere Fläche über, die sich der Stadt zuwendet: Hier können bei Bedarf mobile Tribünen aufgestellt werden.
Braunroter Beton
Sämtliche Stufen sind in rotem Klinker ausgeführt – mit einem oberen Abschluss aus dem weitaus stabileren und besser befahrbaren Beton: Schließlich soll keine Kante ungenutzt bleiben. Vom Rand weg senkt sich die Fläche gemächlich in Richtung zweier Bäume, die in einem rechteckigen Trog eingebettet sind. Für die Planer war es wichtig, dass die Natur des umliegenden Parks nicht nur als schöne Kulisse dient und auch im Skatepark in Erscheinung tritt. Höhepunkt der Anlage ist aber die sogenannte Bowl: eine aus rotbraunem Beton gefertigte Kraterlandschaft, deren abgerundetes Innenleben sich ideal zum flüssigen Fahren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden eignet. Die Farbe ist eine Referenz zum Wappen der lokalen Fußballmannschaft Stade Reims: Das i-Tüpfelchen auf der gelungenen Architektur.
FOTOGRAFIE Julien Jacquot
Julien Jacquot
Mehr Projekte
Skandinavisches Design für britische Küstenluft
Vestre möbliert Strandpromenaden von Roker und Seaburn

Urbaner Abschlag
Industriell geprägter Indoor-Golfplatz Muni in Montreal von Ivy Studio

Geschichtsträchtige Oase
Parkhotel Mondschein mit Bar und Restaurant Luna in Bozen von Biquadra

Holz und Stein im alpinen Dialog
Apartmenthaus Vera von atelier oï und CAS Architektur in Andermatt

Astrohütten im Alentejo
Tiny Houses von Madeiguincho unter Korkeichen und Kosmos

Der Fjord als Bühne
Sauna Trosten in Oslo von Estudio Herreros

Mehr als heiße Luft
Saunen inmitten der Natur

Hygge auf Tschechisch
Umbau des Cottage Two Sisters von Denisa Strmiskova Studio im Isergebirge

Die rosaroten Zwanziger
Umbau der Casa 1923 in Faro von PAr Plataforma de Arquitectura

Wohnmaschine Reloaded
Umbauprojekt Unit-15 in Basel von Katrin Greiling

URLAUB DAHEIM
Apartmenthotel in Pfronten von Stein + Buchholz Architekten

Ruf der Wildnis
Holzhäuser Territoire Charlevoix von Atelier L’Abri in Kanada

Zwischen Erbe und Erneuerung
JKMM Architects und Fyra haben Alvar Aaltos Haus der Kultur in Helsinki umgebaut

Tanzen mit OMA
Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey

Blick in die Unendlichkeit
Ferienhaus von Block722 auf der griechischen Insel Syros

Disko unterm Fresko
Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.

Rohbau unter Palmen
Das Boutiquehotel Nico im mexikanischen Surferort Sayulita von Hybrid und Palma

Urbanes Wohnzimmer
Teehaus Basao Panji in Xiamen von Building Narrative

Paradis in Ostende
Kuratiertes Kunst- und Designapartment

Alpine Kontraste
Moderne Chalets im Skigebiet Les Trois Vallées

Residenz in der Schwebe
Ein Wipfel-Nest von i29 in den Niederlanden

Skandinavien im Unterallgäu
Umbau eines Bauernhofs in moderne Ferienwohnungen

Locke lockt
(Apart-)Hotel von Grzywinski+Pons an der Spree in Berlin

Chalet mal anders
Minimalistisches Berghotel in Südtirol von Martin Gruber

Aufwachen im Schnee
Ferienhaus bei Oslo von Fjord Arkitekter

Infrastruktur fürs Glück
Bibliothek in Kirkkonummi von JKMM

Stille Ecke
Pretziadas La Residenza auf Sardinien

Utopie unter der Sonne
Atelier du Pont gestaltet das Hotel Son Blanc auf Menorca

Eine Ausstellung, die Stellung bezieht
Fotografiska Berlin im einstigen Tacheles von Studio Aisslinger

Alpenchic mit Sixties-Vibe
Das Hotel The Cōmodo in Bad Gastein
