Der Himmel unter New York
Das New Yorker Fulton Center holt die Sonne untertage
Seit November hat die Stadt New York ein weiteres Wahrzeichen. Das Fulton Center, Einkaufszentrum der Superlative und wichtigster Verkehrsknotenpunkt der Metropole, schleust täglich 300.000 Reisende durch den Untergrund. Verantwortlich sind James Carpenter Design Associates, Grimshaw Architects und Arup – ein Team aus Technik, Architektur und Kunst. Was nur wenige wissen: Die Technik des Lichtlenkungselements für die spektakuläre Kuppel des Baus kommt aus Deutschland – nämlich vom Licht- und Deckenhersteller durlum.
1,4 Milliarden Dollar kostete die Sanierung und Erweiterung des Mega-Bahnhofs in Lower Manhattan, an dem neun Subway-Linien zusammenlaufen. Damit ist das Fulton Center der bislang größte Verkehrsknotenpunkt der amerikanischen Metropole. Ziel der umfassenden Sanierungen und Erweiterungen – von der Metropolitan Transportation Authority of the State of New York in Auftrag gegeben – waren flüssige Transportwege und übersichtliche Verbindungen innerhalb des Gebäudes wie auch ein markantes und einladendes Erscheinungsbild nach außen.
Transparenter Himmel
Architektonischer Höhepunkt der zentralen Eingangshalle zwischen Fulton Street und Broadway bildet dabei eine 24 Meter hohe und 37 Meter breite Kuppel aus Stahl, Aluminium und Glas – ein Werk von Lichtkünstler James Carpenter und Team, das aus über 300 Einreichungen ausgewählt wurde. Dabei überzeugte zum einen die harmonische Integration der Kunst in die bestehende Architektur vom Büro Grimshaw Architects. „Die Konstruktion ist leicht und transparent, womit sie sich optimal in das durchlässige, offene und dynamische Gebäude integriert“, kommentiert Carpenter.
Seifenblasen
Noch erstaunlicher ist jedoch, wie es mit minimalem Materialeinsatz ein Maximum aus der natürlichen Beleuchtung schlägt. Nach oben hin verglast, reflektiert seine konisch geformte Wand das Tageslicht wie ein Trichter nach unten und beleuchtet das gesamte Atrium und die Tunnel über zwei Etagen hinweg. So werden sogar die unterirdischen Bereiche des Shoppingbereichs vom Licht geflutet und profitieren von der Dynamik des Außenraums. Außerdem spiegeln die schuppenförmigen Reflektoren des Trichters die mit den Tages- und Jahreszeiten stetig wechselnden Lichtstimmungen. So erzeugt das Kunstwerk ein Spiel aus Licht und Farbe, das mit der Haut einer Seifenblase vergleichbar ist.
Ins Netz gegangen
Für diese gleichsam schwebende wie fulminante Wirkung der transparenten Kuppel spannten die Architekten ein Stahlseil-Netz, das Sky Reflector-Net, unter die elliptische Deckenöffnung. Es bildet das Gerüst für 952 rauten- und dreiecksförmige Reflektoren, die allesamt von durlum hergestellt wurden. Versehen mit einer hochreflektierenden Aluminiumoberfläche, geben die bis zu 2,50 Meter hohen Daylight Reflecting Panels 95 Prozent des natürlichen Lichts wieder. Um ihre Reflexionswerte jedoch exakt zu bestimmen, sorgte durlum für individuelle Perforationen nach exakten Koordinaten und genau ausgeführte dreidimensionale Winkelungen – eine enorme Herausforderung bei dieser Menge an Einzelteilen.
Mit Licht gekrönt
Mit der präzise ausgeführten Lichtumlenkung wird die Notwendigkeit von zusätzlicher künstlicher Beleuchtung innerhalb des Atriums weitgehend reduziert. So tragen die Daylight Reflecting Panels zu einer nennenswerten Einsparung von Energie und Kosten bei und leisten damit einen nachhaltigen Beitrag für das gesamte Fulton Center. Zugleich schufen Planer, Konstrukteure und ausführende Unternehmen mit der Lichtkuppel eine harmonische Synthese aus Technik, Architektur und Kunst und zeigen, welch ästhetische – beinahe erhabene – Qualitäten im Tageslicht liegen können. Das Ergebnis ist ein Gesamtkunstwerk mit wahrhaft ikonischem Charakter und wieder ein Grund mehr, nach New York zu reisen!
James Carpenter Design Associates
Lichtkünstler
Grimshaw Architects
Architekten
Mehr Projekte
Mehr Stimmung als Stromverbrauch
Innovative Beleuchtung von Fagerhult im Bol-Headquarter
Nachhaltig auf allen Ebenen
Intelligente Lichtlösungen für den Bürokomplex Tripolis-Park in Amsterdam
Neues Licht fürs Quartier
TRILUX inszeniert den Potsdamer Platz in Berlin mit Manufakturleuchten
Rückzugsort für Macher
Lichtinszenierungen im Coreum Hotel von Studio De Schutter
Licht als Szenografie
Artemide illuminiert den neuen BMW Showroom in München
Licht für die Stille
Neue Beleuchtung für die Meereskapelle Upinniemi in Finnland
Wohnliche Aussichtstürme
Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur
Filmreife Kulisse
Ein Arbeitsplatz in Berlin-Kreuzberg als cineastische Hommage von RHO
Tanzen mit OMA
Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey
Disko unterm Fresko
Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.
Licht verbindet
Umbau und Erweiterung der alten Buntweberei in Eislingen
Duale Spirale
Neuer Bershka-Shop von OMA in Mailand
Effizienter Holzbaukasten
Büroneubau in Oslo mit durchdachter Lichtplanung
Nachhaltig, individuell, vernetzt
Die neuen Lichtlösungen für moderne Arbeitswelten von TRILUX
Kulturelle Schnittstelle
Neue Showrooms von JUNG in Europa und Asien
Schaufenster fürs Licht
Neues Studio der Lichtmanufaktur PSLab in Berlin
Licht im Gewölbe
Apartmentumbau in Valencia von Balzar Arquitectos
Atmosphärisch und funktional
Lichtkonzept für das Berliner Spore Haus von Licht Kunst Licht
Leuchtende Architektur
RHO gestaltet einen flexiblen Eventspace in Berlin
Sprechende Wände
Paul Smith blickt auf das Werk von Pablo Picasso
Belebter Backstein
Mehrfamilienhaus in ehemaliger Textilfabrik in Melbourne
Baumhaus am Hang
Balmy Palmy House von CplusC Architectural Workshop in Australien
Der Periskop-Effekt
Hausumbau von Architecture Architecture in Melbourne
Shoppen im Wattebausch
Neue Jacquemus-Boutiquen von AMO in Paris und London
Tanz in der Luft
Café Constance in Montreal von Atelier Zébulon Perron
Heim aus Holz
Neubau eines Wohnhauses von Russell Jones in London
Schwimmendes Smart Home
Modernes Yachtdesign mit intelligenter KNX-Technik von JUNG
Ins rechte Licht gerückt
Medienfassade erleuchtet nachhaltige Landstromanlage am Port of Kiel
Hommage ans Licht
Haus des kanadischen Architekten Omar Gandhi in Halifax
Polychrome Praxis
12:43 Architekten gestalten Behandlungsräume in Le Corbusier-Farben