Ein Haus, in dem das Licht spielt: das Futurium in Berlin
Geometrie-Jonglage und interaktive Rauten: das Haus der Zukunft im richtigen Licht betrachtet.
Partner: Zumtobel
Rauten, Rhomben, Radiales: Für das Berliner Haus der Zukunft, das Futurium, jonglieren die Architekten mit geometrischen Grundformen. Das alles sollte im richtigen Licht betrachtet werden.
Das Futurium will ein „Haus der Zukunft“ sein, ein Ort, der Visionen eine Plattform bietet – eine spannende Aufgabe für Architekten, die Raum für mutige Ideen lässt. Das Berliner Architekturbüro Richter und Musikowski hat das neue Gebäude im Regierungsviertel der Hauptstadt gebaut und dabei mit geometrischen Grundformen jongliert: Kreise, Rauten und Rhomben strukturieren und dekorieren den Bau.
Zur Spree hin reckt das Futurium seine schwarze, spiegelnde Fassade, die künftig auch als Medienwand bespielbar sein wird. Die Vorplätze im Süden und Norden des Gebäudes haben Juca Architektur + Landschaftsarchitektur mit einem Kreisraster gestaltet, das im Inneren des Gebäudes fortgeführt wird. Ein wenig erinnert es an das Spiel Vier gewinnt. An seinen Flanken und unter den Vordächern ist das Gebäude mit gefalteten Edelstahlreflektoren und keramisch bedrucktem Gussglas überzogen, die mit einer symmetrischen Landschaft aus Dreiecken und Rhomben gestaltet sind. Durch diese Haut schimmert das Innere, als wäre es unter einer unruhigen Wasseroberfläche verborgen.
Zukunft auf drei Ebenen
Auf drei Etagen kann das Futurium bespielt werden: Das Erdgeschoss ist für Veranstaltungen gedacht. Im ersten Obergeschoss befinden sich drei „Denkräume“ für Ausstellungen, zwei davon öffnen sich trichterförmig nach außen. Das Untergeschoss ist hingegen höhlenartig gestaltet: Hier befindet sich das Futurium Lab, in dem Besucher neue Techniken ausprobieren können.
Die Deckengestaltung ist durchgängig dramatisch: Ein helles geflochtenes Netz, ein schwarz-weißes Reliefraster und in den Ausstellungsräumen sind Leuchtstoffröhren wie Fahrbahnmarkierungen an der schwindelerregend hohen Decke angebracht. In allen Bereichen spielen die Planer mit Schwarz-Weiß-Kontrasten.
Auffällig sind die Treppenaufgänge und Aufzüge des Hauses: Im Foyer werden die Besucher durch ein Treppenhaus geführt, das schwarz eingefasst und mit weiß getupften Scheiben ein optischer Angelpunkt im Raumes ist. An anderer Stelle steht eine schwarz-weiße Schneckentreppe oder Besucher werden durch giftgrün und pink gestrichene Treppenhäuser geleitet.
Wirklich lebendig wird dieser Bau erst durch seine aufwendige Lichtgestaltung, die das Berliner Studio für Kunst und Architektur realities:united entworfen hat. Der Leuchtenhersteller Zumtobel hat sie während der vier Jahre langen Planungsphase bei der Erarbeitung des Lichtkonzepts als Berater unterstützt.
Interaktive Lichtinstallation
Im Foyer des Hauses sticht die interaktive Lichtinstallation hervor: Eine individuelle „Lichtaura“ begleitet die Besucher im Erdgeschoss. Computergesteuerte DMX-Leuchten mit Bewegungsmeldern verbergen sich hinter der Metallrasterdecke. Die Software für diese Installation haben die Planer eigens für dieses Projekt programmiert. Die Beleuchtung setzt sich nach außen fort, sodass die gesamte Decke des Erdgeschosses eine interaktive Lichtmatrix ist. Je nachdem wie viele Besucher sich dort befinden, ändert sich auch die Lichtintensität.
Kreisrunde Einbau-Downlights von Zumtobel nehmen außerdem das Raster aus Architektur und Vorplatz stimmig auf: Die Leuchten PANOS evolution und PANOS infinity sind deckenbündig eingebaut und wirken neben ihrer Funktion als Lichtspender auch als ein Gestaltungselement.
FOTOGRAFIE Schnepp Renou (SCRE) und Dacian Groza
Schnepp Renou (SCRE) und Dacian Groza
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Bauherr: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben / Fläche: 14.000 Quadratmeter / Jahr: 2012 bis 2017
www.futurium.de