Ein Strahlen aus der Mitte der Kuppel
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Eines der Wahrzeichen und fester Bestandteil der Kopenhagener Skyline ist die Frederiks Kirke im Zentrum der dänischen Hauptstadt. Besser bekannt unter der Bezeichnung Marmorkirche, ist in der Kirche die größte Dachkuppel Skandinaviens mit 31 Metern Durchmesser zu bewundern. Nun wurde die Kirche kürzlich mit einem neuen Lichtkonzept ausgestattet, das die imposante Kuppel des Gotteshauses ebenso würdigend wie dezent in Szene setzt und zudem im Kirchenraum besseres Licht für die Gläubigen bietet. Geplant wurde die Beleuchtung vom dänischen Architekturbüro KHR Architekten in Zusammenarbeit mit dem Lichtlabor Bartenbach, mit der Umsetzung wurde der Schopfheimer Hersteller Durlum betraut.
Der ehrgeizige Bau der Frederiks Kirke geht auf König Frederik V. zurück, der im Jahr 1749 seinen Hofarchitekten Nicolai Eigtveld damit beauftragte, ihm ein sakrales Denkmal nach dem Vorbild des römischen Petersdom zu setzen. Nach dem Tod des Königs und seines Architekten stoppte der Bau für rund 100 Jahre – was blieb, war eine Ruine im Herzen der Stadt, deren Mauern und marmornen Säulen rund 20 Meter in die Höhe ragten. Dieser Tatsache verdankt die Kirche auch ihre volkstümliche Bezeichnung Marmorkirche. Fertiggestellt wurde der Zentralbau dann knapp 150 Jahre nach der Grundsteinlegung am 19. August 1894.
Ausleuchtung der größten Dachkuppel Skandinaviens
Im Auftrag der Kirchengemeinde Fredriks Kirke erstellten die dänischen Architekten von KHR ein neues Lichtkonzept für das Gotteshaus, das die Bilder der zwölf Apostel in der Domkuppel illuminieren und zugleich die Sitzbänke im Kirchenraum besser ausleuchten sollte. Gemeinsam mit dem Lichtlabor Bartenbach entwickelten die Architekten eine Beleuchtungslösung, dies die architektonischen Besonderheiten der Kirche hervorhebt.
Die grundlegende Idee bestand darin, künstliches Licht so einzusetzen, dass die kreisförmige Architektur der Kuppel unterstrichen wird. Mit ihren 31 Metern Durchmesser sitzt die Kuppel auf zwölf Säulen. Sie besteht aus zwölf gleich großen Teilen, auf denen jeweils Engel und einer der zwölf Apostel abgebildet sind. Wie in der ursprünglichen Gebäudekonzeption befindet sich auch nach der Neugestaltung die Hauptlichtquelle in der Mitte der großen Kuppel, sodass das Licht nach wie vor von oben herab scheint und den Kirchenraum sanft ausleuchtet.
Ein Leuchter in der Mitte der Kuppel
Die Beleuchtung der Kuppel war für den Hersteller Durlum eine ganz besondere Herausforderung, die so gelöst wurde, dass ein einzelner, absenkbarer Kronleuchter mit einer Anschlussleistung von nicht weniger als 2660 Watt im Zentrum der Kuppel installiert wurde. Der Leuchter besteht aus mehreren, speziellen Spots, die ein helles und zugleich warmes Licht in den direkt darunter liegenden Altarraum abgeben. Die Kuppel selbst wird durch eine Vielzahl von hochstrahlenden Wall-Washer-Leuchten illuminiert, welche dezent auf der ersten Ebene angebracht und damit direkt am Übergang vom Hauptraum zur Kuppel eingesetzt sind. Generell gilt für die Beleuchtung in der Marmorkirche, dass das Licht aufgrund der enormen Höhe der Kirche einen vergleichsweise langen Weg von der Quelle zurücklegen muss, bis es den Boden erreicht. Auf dieser Strecke nimmt die Lichtintensität kontinuierlich ab, sodass im Raum schließlich ein gleichförmiges Licht entsteht, das der Qualität von Tageslicht sehr nahe kommt.
Das Licht in der Kirche kann nun durch verschiedene Beleuchtungsszenarien an das Kirchenjahr und seine verschiedenen Feiertage und christlichen Feste angepasst werden. Und sogar in den beleuchtungstechnischen Urzustand kann die Marmorkirche auf Wunsch versetzt werden – indem einfach alle künstlichen Leuchten ausgeschaltet werden.
FOTOGRAFIE Adam Mørk, Kopenhagen
Adam Mørk, Kopenhagen
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