Projekte

Eixample revival

Wie ein Apartment in Barcelona den Charme des Vergangenen mit zeitgenössischen Anforderungen vereint.

von Nina C. Müller, 15.12.2014

Mitten in Barcelona, im Bezirk Eixample – bekannt für Gaudís verspielte Bauten und quadratische Häuserblocks – wünschte sich eine spanische Familie ein Apartment, das Wohnen und Arbeiten miteinander verbindet. Die Architekten vom Büro Nook Architects entwickelten dafür eine Wand aus Luft und Licht.

Eine offene Wohnküche, ein heller Gemeinschaftsraum, ein eng mit dem Wohnbereich verbundenes Studio, zwei Bäder und ein separater Gästebereich: So die durchaus realistischen Vorstellungen der Bauherren. Doch die spanische Familie hatte noch einen ungewöhnlichen Wunsch, auf den die Architekten keinerlei Einfluss hatten.

Musterhaus
Zwar sind farbige Mosaikböden keine Seltenheit für diese Gegend von Barcelona. Zu Beginn der Umbauten war jedoch nicht absehbar, was sich unter dem bestehenden Laminat befindet. „Erst am Ende des Bauprozesses legten wir die alten Fliesen frei, und die Hoffnung unserer Bauherren wurde erfüllt“, so die Architekten. Fantasievolle Muster bedecken nun wieder den Boden des alten Apartments. Deren Vielzahl zeigt aber auch, wie zerfurcht der ursprüngliche Grundriss der Wohnung einst war: Räume ohne direkte Verbindung nach draußen, kleinteilige Zimmer und verschachtelte Abtrennungen erzeugten ein beengendes Raumgefühl.

Grenzüberschreitung
Nook Architects hätten nun zahlreiche Wände einreißen und den kompletten Grundriss umstrukturieren können. Stattdessen aber konzentrierten sie sich auf das Innere der Wohnung, den Korridor, der privatere von öffentlicheren Bereichen trennt. Mit zu kleinen und unlogisch verteilten Türen wirkte sich seine Struktur negativ auf Belichtung und Belüftung des gesamten Apartments aus. Die Lösung der Architekten, um gleichzeitig ein Gefühl von Privatsphäre und Offenheit innerhalb des Wohnraumes zu erzeugen, lag in einem System aus Schiebetüren. „Wir integrierten eine bewegliche, modulare Wand, die sich über die gesamte Breite der Wohnung zieht und ihr eine klare Struktur verleiht“, berichten die Architekten.


Transparente Wände
Aus einem Stahlträger und Pinienholz gefertigt, erwecken die Türen im geschlossenen Zustand tatsächlich den Eindruck einer Wand. Durch Glaselemente und indirekte Beleuchtung im oberen Teil entsteht jedoch eine Verbindung  zwischen den Räumen. So wird das Licht gleichmäßig verteilt und die hölzernen Schiebetüren gehen dezent in die Decke über. In Küche und Wohnzimmer verzichteten Nook Architects bewusst auf neue Abtrennungen. Dort ließen sie den Stahlträger zwar unter der Decke weiterlaufen, integrierten anstelle einer Tür aber lediglich eine Lichtleiste innerhalb der Schiene. Bei Bedarf ließe sich die modulare Wand auf diese Weise nachträglich erweitern.

„Unser Ziel war es, die Grenzen innerhalb des Apartments zu verwischen“, so das katalanische Büro. Tatsächlich gelang Nook Architects ein offenes Gefüge, das sich an zeitgemäße Anforderungen anpasst. So gehen sie mit ihrer flexiblen Wand nicht nur auf heutige, sondern auch auf zukünftige Nutzungen ein – die optimale Lösung für eine kleine Familie.


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