Fließende Grenzen
Co-Working-Space für Stylisten in Moskau
Co-Working hat sich vor allem im vergangenen Jahrzehnt als beliebtes Konzept für Freelancer auf der ganzen Welt erwiesen. In Moskau hat der Architekt und Interiordesigner Eduard Eremchuk einen flexiblen Arbeitsraum für die Beauty-Welt entworfen. Transluzente, pastellige Vorhänge ermöglichen eine variable Zonierung der Fläche – und bringen sanfte Farben ins graue Interieur.
Sfera übernimmt zunächst das gängige Co-Working-Konzept, bei dem einzelne Tische stündlich angemietet werden können. Der Unterschied hierbei liegt in der Tätigkeit, die an den Arbeitsstationen ausgeübt wird. Statt digitalen Aufgaben am Laptop, wird bei Sfera frisiert, Make-up oder Nageldesign aufgetragen.
Neutrale Kulisse
Dafür hat der Moskauer Architekt Eduard Eremchuk den 140 Quadratmeter großen, weitläufigen Raum, der durch grau verputzte Wände, Stahlträger und einen neutralen grauen Boden definiert ist, in verschiedene Zonen aufgeteilt: Barhocker und beleuchtete Spiegel dienen als Arbeitsplätze für Visagist*innen und Friseur*innen, während quadratische Tische mit gezielter Beleuchtung und zwei Sitzmöglichkeiten für Maniküre-Spezialist*innen gedacht sind.
Flexibilität und Wandelbarkeit
Die Möbel fügen sich mit zurückhaltenden, hellgrauen Tönen nahtlos in den Raum ein und sind – dank Rollen – mobil. Das entspricht der wichtigsten Anforderung des Auftraggebers: Der Raum soll stets veränderbar sein, um die einzelnen Stationen flexibel gestalten oder die Fläche für ein Event nutzen zu können. Sfera ist auch für Workshops, Vorträge und Talks vorgesehen. In der Regel bietet der Raum Platz für sieben Make-up-, sechs Frisier- und vier Maniküre-Plätze.
Raum definierende Vorhänge
Das zentrale, definierende Element von Eduard Eremchuks Gestaltungskonzept sind transluzente Vorhänge, die den Beautysalon in seine funktionalen Bereiche unterteilen. Der Stoff wirkt luftig-leicht und schimmert in zurückhaltenden Pastelltönen zwischen Rosa und Blau. Er ist in Zusammenarbeit mit der Interior- und Produktdesignerin Katya Pititskaya entstanden.
Inspiration Wärmebilder
Die Inspiration für das Muster des Stoffs stammt von Wärmebildkarten, die hohe und niedrige Temperaturen in Farbverläufen von Tiefrot bis Tiefblau darstellen. Die Farbpalette für die Vorhänge des Projekts entnahmen die beiden Gestalter dem Sfera-Logo. Großzügige Fensterfronten sorgen für genügend Licht und schaffen in Kombination mit den dezenten Farben der Vorhänge eine angenehme Atmosphäre.
FOTOGRAFIE Inna Kablukova
Inna Kablukova