Grenzenlos wohnen
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Durchschnittstemperaturen von über 20 Grad Celsius das ganze Jahr über – ein Traum, der Realität ist im mexikanischen Bundesstaat Morelos. Auf dem weitläufigen Grundstück einer ehemaligen Ficusplantage machten sich die experimentierfreudigen Architekten von T3Arc die günstigen klimatischen Bedingungen zunutze und entwarfen einen Bungalow, der die Grenzen zwischen drinnen und draußen, Badezimmer und Baumreihen praktisch aufhebt.
Aus der Ferne betrachtet wirkt das flache Einfamilienhaus am Rand der Kleinstadt Jiutepec wie eine Brücke aus Glas und Beton, die Wald und Wasser miteinander verbindet. Drei zentrale Säulen und ein massiver Betonträger stützen das Dach aus Sichtbeton. Darunter: 200 Quadratmeter freie Wohnfläche, die durch die gläserne Fassade von allen Seiten einsehbar ist.
Zwischen Wasser und Bäumen
Die hohen Ficuspflanzen der ehemaligen Plantage bilden eine natürliche Begrenzung der Südfassade und schützen sie vor Sonneneinstrahlung ebenso wie vor neugierigen Blicken. So konnte die Südseite offen gehalten bleiben, während die große Terrasse und das alltägliche Leben zur kühleren Nordseite hin ausgerichtet sind. Die Terrasse spannt sich wie ein Holzsteg über den am Haus liegenden Teich und bildet einen fließenden Übergang zum großen Wohnraum und zentralen Versammlungsort der Familie. Hier befindet sich eine offene Kochinsel mit Essbereich sowie eine Sitzgruppe und ein großer Flügel. Ein weiterer Holzsteg auf der Südseite führt zu einem schattigen Sitzplatz im Wald, so dass der umliegende Garten zum erweiterten Wohnzimmer wird. Der einzige von Mauern umschlossene Raum ist das kleine, innenliegende Kinderzimmer – ein geschützter Ort für ein Kleinkind mit regelmäßigen Ruhezeiten.
Duschen auf der Bühne
Angrenzend folgt der master bedroom, der ebenso verglast ist wie der Rest des Hauses. Bodentiefe Vorhänge bieten hier die Möglichkeit, sich von Sonneneinstrahlung und Blicken abzuschirmen – der master bathroom liegt hingegen ohne jeglichen Sichtschutz auf einem Podest. Hinter dem Kopfteil des ausladenden Doppelbetts verwandeln zwei verglaste Duschen die Körperpflege in eine Art Bühnenszenario, das von Toilette und Waschtisch eingerahmt wird. Die offene Toilette in direkter Nähe zum Bett treibt das Konzept des grenzenlosen Wohnens auf die Spitze und spricht für die Unbefangenheit der Bewohner. Zur Glasfassade hin ausgerichtet, bietet sie einen kontemplativen Ausblick ins Grüne.
FOTOGRAFIE Luis Gordoa
Luis Gordoa
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Projektarchitekten
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