Hang zum Ursprung
In Tom Kundigs Feriendomizil im Nordwesten der USA spielt die Landschaft eine tragende Rolle.

Aus der Ferne eine in die Natur integrierte skulpturale Einheit, aus der Nähe besonnen arrangierte Bauten, die mit dem umgebenden Panorama spielen: In dem Feriendomizil, das der amerikanische Architekt Tom Kundig für eine Familie am Rande des Kaskadengebirges im US-Bundesstaat Washington erbaut hat, spielt die Landschaft eine prominente Rolle.
Schneebedeckte Berggipfel und endlose Weite, alpine Bergseen und wilde Flussläufe: Das Methow Valley am Rande des Kaskadengebirges im Norden von Seattle wird von einer ursprünglichen Natur charakterisiert, wie sie wohl einst die Siedler vorgefunden haben mussten. Als abstrakte Andeutung an die historische Erschließung von einstigem Neuland entwarf Tom Kundig für eine Familie ein Ferienhaus, dessen Formation er mit der Anordnung von Planwägen vergleicht, die ein Lagerfeuer umringen. An dessen Stelle dient in seinem Entwurf ein Schwimmbecken im Innenhof als zentrales Element. Um dieses herum entwickelte der amerikanische Architekt ein Ensemble aus vier Pavillons, die sich durch eine horizontale Linienführung auszeichnen. Ihre leicht geneigten Flachdächer wurden mit weit überstehenden Traufen ausgeführt, die im Sommer Schatten und natürliche Kühlung und bei Regen oder Schneefall überdachte Gänge zwischen den einzelnen Gebäuden bieten.
Familiengerechte Kolonie
Das Hauptgebäude ist nahezu vollständig verglast und beherbergt die gemeinschaftlichen Bereiche wie Wohnzimmer, Küche und Bar. In dem zweiten angrenzenden, mit Cortenstahl verkleideten Pavillon sind im Erdgeschoss ein Gästezimmer nebst Studio und im Obergeschoss die Schlafzimmer der Familie untergebracht. Der dritte Bau befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes. Darin liegen ein weiteres Gästezimmer, eine Garage sowie ein Abstell- und ein Wäscheraum. Der vierte und kleinste Bau steht etwas abseits des Ensembles auf einer Wiese und birgt eine Sauna, deren Fensteröffnung den weitläufigen Blick auf das Tal freigibt.
Kinetische Wandelbarkeit
Die Raffinesse der einzelnen Häuser zeigt sich in einer Anzahl durchdachter Mechanismen, die es erlauben, das Ensemble nach innen zu vereinen und nach außen zu öffnen. So legen Schiebetüren und bewegliche Fensterfronten die Innenräume offen. Im Hauptgebäude lässt sich zudem die auf der Innenseite befindliche Bar auch von außen nutzen, indem Wandteile hydraulisch nach oben klappen, um sie anschließend zu überdachen. Die mit einem Flachbildschirm bestückte Seitenwand des Gästezimmers im Nebenhaus kann wiederum zur Gänze nach außen schwingen und den Innenhof zum Open-Air-Kino machen.
Aus der Ferne betrachtet formt die Zusammenstellung der Wochenendhäuschen eine geradezu skulpturale Einheit, die ein hohes Maß an Integration in die Landschaft erreicht. Von innen wiederum spielen die besonnen arrangierten Bauten mit dem umgebenden Panorama, indem sie die abwechslungsreichen Täler und Berge am Rande des Kaskadengebirges gekonnt einrahmen und die Natur einladen.
FOTOGRAFIE Benjamin Benschneider
Benjamin Benschneider
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