Helle Kapelle
Zauberei mit Tageslicht: Wie eine schlichte Kapelle in Bayern in ein nachhaltiges Juwel verwandelt wurde.
Mit wenigen Mitteln viel erreichen: Das ist Lichtplanern und Architekten beim Umbau der Sankt-Hedwig-Kapelle im bayerischen Königsbrunn gelungen. Ausschließlich mit Tageslicht und einer diamantenförmigen Lichttrompete verwandelten sie das schlichte Gotteshaus in ein kleines Juwel.
Wer die neue Kapelle des Caritas-Seniorenheims im bayerischen Königsbrunn zum ersten Mal betritt, wird überrascht. Süddeutsche Gotteshäuser stehen meist für barocke Üppigkeit, erzählfreudige Gemälde und prächtige Vergoldungen. Allen Erwartungen zum Trotz verliehen die Architekten vom Augsburger Studio Schrammel dem Inneren des Königsbrunner Gebetshauses eine geradlinige, unprätentiöse, eine fast karge Ausstattung.
Göttliche Funken
Sie verkleideten die Wände mit Holz und statteten den Raum mit einfachem, hölzernem Mobiliar aus. Selbst Altar und Rednerpult bestehen aus simplen kubischen Formen, die auf das Nötigste beschränkt scheinen. Doch wird schnell klar: Die reduzierte Architektursprache von Hans und Stefan Schrammel soll hier eine Bühne für die effektvolle Lichtinszenierung schaffen. Gemeinsam mit den Lichtplanern von Bartenbach entwickelte Durlum dafür ein ausgeklügeltes Lichtlenkungselement für die Decke, das das Tageslicht einfängt und streut.
Glitzernde Nachhaltigkeit
Die Vorteile dieser ungewöhnlichen Lösung sind vielgestaltig: Zum einen dringt durch die Öffnung in der Decke viel direktes Licht ins Innere. Zum anderen sorgt die Lichtbrechung der mittig angebrachten Installation für eine gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Raumes. Auf eine zusätzliche künstliche Lichtquelle kann so an vielen Tagen des Jahres ganz verzichtet werden, was sich positiv auf Energiebilanz und Stromkosten auswirkt. Der besondere Effekt, der durch die Lichttrompete hervorgerufen wird, ist jedoch ihr lebendiges Lichtspiel, das bei Sonneneinstrahlung den ganzen Raum verzaubert.
Hochkarätig beleuchtet
So werden Wände und Böden zu leuchtenden Mustern aus Lichtfetzen, die sich je nach Tageszeit und Lichtintensität ständig verändern. Vereinzelt auftretende Gold-Akzente fangen dann zu schimmern an und treten in den Vordergrund. Des Nachts erinnert das speziell angefertigte Deckenelement aus Aluminium und umlaufender LED-Lichtlinie hingegen an einen funkelnden Diamanten. Die aus der Distanz steuerbaren Leuchtdioden erhellen Altar und Gottesfigur auch an trüben Tagen ausreichend. Und die unprätentiöse Kapelle wird bei jeder Belichtungssituationen ein andächtiger, fast magischer Ort.
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