Home smart home
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Haustüren, die sich per Fingerabdruck öffnen lassen, Garagentore, die sich wie von Zauberhand heben, Häuser, die mitdenken – man kennt diese utopischen Wohnvisionen nicht zuletzt aus alten Filmklassikern. Versteckt in einer winkeligen Straße oberhalb des Stuttgarter Talkessels steht eine modernisierte Villa aus den dreißiger Jahren, deren kubistische Bauweise sich harmonisch in die exklusive Hanglage einfügt. Was sich jedoch von außen kaum erahnen lässt: Hier lebt man schon längst in der Zukunft.
Gemeinsam mit dem sauerländischen Hersteller Jung hat der Stuttgarter Architekt Michael Bendele einer vierköpfigen Familie den Traum vom intelligenten Wohnen ermöglicht. Das dreistöckige Gebäude wurde mit dem sogenannten KNX-System ausgestattet, das die Technik des gesamten Wohnbereichs in ein perfekt funktionierendes und energieeffizientes Netzwerk verwandelt. Wie von selbst regelt sich so der Einsatz von Licht und Beschattung, Wärme und Frischluft, Audio-Entertainment oder Entspannung.
Willkommen in der Zukunft
Schon an der Eingangstür beginnt die Zeitreise. Statt in diversen Taschen nach dem Schlüssel suchen zu müssen, legen die Bewohner einfach ihre Fingerkuppe in das kleine Lesegerät und treten direkt in den großzügigen Eingangsbereich. Dieser wird durch eine großformatige Lichtkuppel erhellt und bietet so ein Maximum an Tageslicht. Direkt nebenan befindet sich die Wohnküche mit angrenzendem Ess- und Entspannungsbereich. Wird die Küche gemeinhin als zentraler Versammlungsort einer Familie und als Herzstück des Hauses betrachtet, ist sie in diesem Fall sogar eine Art multifunktionale Schaltzentrale.
Denn hier wurde das größte Touch-Panel der Villa eingebaut. Der Facility Pilot verfügt über einen Bildschirm von fünfzehn Zoll und eine bedienerfreundliche 3D-Grafik, über die sich diverse Funktionen ganz einfach steuern lassen. Möchte man beispielsweise lieber einen Film sehen als den Ausblick aus dem Panoramafenster zu genießen, lässt man per Knopfdruck die Jalousien herunterfahren. Daraufhin gleitet eine Leinwand vor dem großen Fenster herab und ein Projektor senkt sich aus der Decke über dem Esstisch. Für die angemessene Klangqualität sorgen die überall im Haus geschickt angebrachten Deckenlautsprecher. Diese werden zentral über iTunes bespielt und können von allen Familienmitgliedern mithilfe ihrer iPhones sowie iPads kontrolliert werden.
Arbeit und Freizeit
Zwei weitere Smart Displays befinden sich im Arbeits- und Wellnessbereich des Untergeschosses. Während man im Arbeitszimmer Ruhe und Konzentration findet, verspricht der angrenzende Poolbereich das passende Kontrastprogramm. Er bietet nicht nur ein großes Schwimmbad mit verglaster Sauna, sondern eine ebenso raffinierte Unterhaltungselektronik wie im darüberliegenden Stockwerk, so das sich der Raum innerhalb von Sekunden zu Disko oder Kino umfunktionieren läßt.
Die Heizungs- und Schwimmbadsteuerung läuft gleichermaßen über das KNX-System: Alle Betriebszustände lassen sich jederzeit abfragen und Störungsmeldungen werden automatisch an die Verantwortlichen weitergeleitet. Besteht beispielsweise ein Problem mit der Umwälzpumpe oder ist der Chlorbehälter leer, erhält der zuständige Schwimmbadbauer sofort eine Nachricht per Mail. Sogar für die Temperierung des Weinkellers ist jederzeit gesorgt. Eine Alarmfunktion stellt sicher, dass die kostbaren Jahrgänge nicht bei falscher Temperatur gelagert werden.
Leuchtende Sparsamkeit
Es muss jedoch nicht immer großes Kino sein, auch die richtige und vor allem energiesparende Beleuchtung ist über die Systemausstattung von Jung regulierbar. Eine LED-Steuerung kontrolliert bis zu 200 Meter RGB-Leuchten – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Die automatische Anzeige und Auswertung der Energieverbräuche stellt dabei einen effizienten Umgang mit der Haustechnik sicher. Und wenn die technikaffine Familie es einmal besinnlich zugehen lassen möchte, dann lässt sich das Licht sanft dimmen oder über die diskreten LS 990-Schalter ganz einfach ausknipsen.
FOTOGRAFIE Dirk Beumer
Dirk Beumer
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Jung
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