Homes for all
Kleines Budget mit großer Wirkung: ein sozialer Wohnungsbau von BIG.

Gute Architektur zeigt ihre wahre Qualität erst, wenn die Nutzer eingezogen sind. In Kopenhagen hat BIG gerade einen sozialen Wohnungsbau realisiert, der mit seinen hohen Decken, bodentiefen Fenster und Balkonen ein schönes Zuhause verspricht. Der Neubau erzählt die Geschichte, wie man mit einem kleinen Budget eine große Wirkung erzielt.
Bjarke Ingels und sein Team haben schon die ungewöhnlichsten Bauten entworfen und realisiert. Nun tanzt ein sozialer Wohnungsbau aus der Reihe. Das Projekt Homes for All ist im Auftrag des dänischen Wohnungsbauverbands Lejerbo im Nordwesten von Kopenhagen entstanden und bietet mit 66 Wohneinheiten einkommensschwachen Bürgern ein gutes und schönes Zuhause. Was wiederum Hoffnung macht, dass sich die jungen Stararchitekten von heute auch wieder zentralen Bauaufgaben widmen.
Um die Baukosten niedrig zu halten, wird das Wohnensemble aus vorgefertigten Modulen zusammengesetzt – eine Lösung der Wohnungsfrage, die natürlich keine neue Erfindung von Bjarke Ingels ist. Dass dieser aber äußerst gerne mit Steinen und Blöcken spielt, hat er mit dem Lego House in Billund bereits gezeigt. Im Kopenhagener Quartier Dortheavej stapelt das dänische Wunderkind aus den einzelnen Modulen eine geschwungene Wand auf. Durch eine versetzte Anordnung der Terrassen und Loggien ergibt sich auf diese Weise ein markantes Schachbrettmuster. Die Holzlamellen der Fassade sorgen für eine weitere Betonung des Rasters.
Der Schwung in der Grundrissform schafft auf der Südseite einen öffentlichen Platz, den das Wohngebäude schützend umarmt. Die drei offenen Tormodule im Erdgeschoss verbinden beide Gebäudeseiten. Weil die Planer mit der Wiederholung der Module so spielerisch umgehen, entwickelt sich eine lebendige Architektur und keine graue Tristesse. Die beeindruckende Deckenhöhe von 3.50 Metern, von der viele in preiswerten Wohnungen nur träumen können, im Zusammenspiel mit den bodentiefen Fenstern ermöglichen eine optimal Versorgung mit Tageslicht. Alle Wohnungen haben außerdem einen Bezug nach außen, die Größen variieren zwischen 60 bis 115 Quadratmetern. Kein Wunder also, dass Homes for All bereits eine Auszeichnung erhalten hat.
FOTOGRAFIE Rasmus Hjortshoj
Rasmus Hjortshoj
Projektarchitekten
Bjarke Ingels Group
Fotograf
Rasmus Hjortshoj
Dortheavej Residence
Sozialer Wohnungsbau in Kopenhagen / 6.800 Quadratmeter Wohnfläche / 2018
Mehr Projekte
Olympisches Raumspiel
Reihenhaus-Renovierung im Olympischen Dorf München von birdwatching architects

Ganz der Kunst gewidmet
Atelier für eine Malerin in Germantown von Ballman Khapalova

Heiter bis holzig
Zweigeschossiges Wohnhaus mit Farbakzenten im Hudson Valley von nARCHITECTS

Kreative Transformationen
Nachhaltiges Bauen mit regionalen Ressourcen und innovativen Produkten von JUNG

Von der Enge zur Offenheit
Filmreifer Wohnungsumbau in Madrid von GON Architects

Leben im Schweinestall
Historisches Stallgebäude wird modernes Familienheim

Surferträume im Reihenhaus
Umbau eines Sechzigerjahre-Wohnhauses in Norwegen von Smau Arkitektur

Wabi-Sabi am Hochkönig
Boutiquehotel stieg’nhaus im Salzburger Land von Carolyn Herzog

Faltbarer Transformer
Ein ländliches Wochenendhaus in Argentinien von Valentín Brügger

Funktionale Fassaden
Verschattung im Bestand und Neubau

Wohnhaus in Kurvenlage
Neubau mit rundem Garten in Südkorea von Sukchulmok

Palazzo mit Patina
Umbau eines apulischen Anwesens durch das Architekturbüro Valari

Alte Scheune, neues Leben
Historisches Gebäude in Tübingen wird zu modernem Wohnraum

Gebaut für Wind und Wetter
Ferienhaus im schwedischen Hee von Studio Ellsinger

Ein Dorfhaus als Landsitz
Wohnumbau von Ricardo Azevedo in Portugal

Ein offenes Haus
Feministischer Wohnblock Illa Glòries von Cierto Estudio in Barcelona

Harte Schale, weicher Kern
Unkonventionelles Einfamilienhaus in Mexiko von Espacio 18 Arquitectura

Zwischen Bestand und Zukunft
Umbau einer Kölner Doppelhaushälfte durch das Architekturbüro Catalanoquiel

Offen für Neues
Nachhaltige Renovierung einer flämischen Fermette durch Hé! Architectuur

Baden unter Palmen
Studio Hatzenbichler gestaltet ein Wiener Loft mit Beton und Grünpflanzen

Maßgeschneidertes Refugium
Georg Kayser Studio verbindet in Barcelona Altbau-Charme mit modernem Design

Rückzugsort im Biosphärenreservat
MAFEU Architektur entwirft ein zukunftsfähiges Reetdachhaus im Spreewald

Im Dialog mit Le Corbusier
Umbau eines Apartments im Pariser Molitor-Gebäude von RREEL

Warschauer Retrofuturimus
Apartment mit markantem Raumteiler von Mistovia Studio

Trennung ohne Verluste
Ferienhaus im Miniformat auf Usedom von Keßler Plescher Architekten

Architektur auf der Höhe
Wohnhaus-Duo von Worrell Yeung im hügeligen New York

Architektur im Freien
Pool und Pergola von Marcel Architecten und Max Luciano Geldof in Belgien

California Cool
Mork-Ulnes Architects restaurieren das Creston House von Roger Lee in Berkeley

40 Quadratmeter Einsamkeit
Ländliches Ferienhaus von Extrarradio Estudio in Spanien

Von der Ruine zum Rückzugsort
Wertschätzender Umbau von Veinte Diezz Arquitectos in Mexiko
