House of Dots
Installation in London im Memphis-Stil von Camille Walala
Unter den von Heatherwick Studio restaurierten Eisenbahngewölben des Coal Drops Yard im Londoner Stadtteil Kings Cross präsentierte die Französin Camille Walala, bekannt für ihre künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum, Ende Januar die Installation House of Dots. Diese war in Zusammenarbeit mit Lego für die Einführung einer neuen Spielzeug-Linie errichtet worden.
Mit kräftigen Farben, spielerischen Formen und geometrischen Mustern im Stil des Memphis-Designs knüpft die Installation an frühere Arbeiten an: So verwandelte die französische Designerin und Künstlerin etwa im letzten Jahr auf dem London Design Festival 2019 die mit Boutiquen und Cafés gesäumte South Molton Street in Mayfair, unweit der Oxford Street, in ein farbenfrohes, urbanes Wohnzimmer. Gleichzeitig thematisiert ihre Designsprache das zugrunde liegende Prinzip der neuen 2D-Bausteine. Dieses soll Kindern eine „kreative Leinwand“ bieten, auf der Ideen, Emotionen und Persönlichkeiten im Rahmen frei gestaltbarer Spielumgebungen Ausdruck finden.
Mit diesen Arts-and-Crafts-ähnlichen Ansätzen entstanden die fünf Räume des House of Dots. Alles im Haus, von den Wänden und Böden bis hin zu den Teppichen und Möbeln, wurde aus Lego-Dots individuell gestaltet. So ermöglichte die Installation eine Reise durch das Wohnzimmer, die Küche, das Schlafzimmer, das Badezimmer und schließlich den Disco-Raum. Verspielte Muster auf nahezu allen Oberflächen ließen die Besucher in eine fantasievolle Melange aus den Lego-Steinen und Walalas charakteristischen Geometrien eintauchen. Eine knapp 2,5m lange Anbaurutsche komplettierte die Formensprache der Installation.
Bei aller Verspieltheit würde man wohl kaum vermuten, dass hinter der Produktentwicklung von Lego-Dots wissenschaftliche Befunde zur Kreativitätsforschung stecken. Quantitativ angelegte Studien mit 10.800 Eltern und 7.200 Kindern aus den USA, China und Deutschland deuten darauf hin, dass Kinder ihr kreatives Selbstvertrauen zunehmend durch experimentelle und frei gestaltbare Spielformen erschließen.
FOTOGRAFIE Tekla Severin
Tekla Severin