James Turrell: Leuchten im Berg
Eine poetische Verbindung von Erde und Himmel.
Partner: Zumtobel
„Wir sind uns nicht bewusst, dass wir selbst dem Himmel seine Farbe geben“, weiß James Turrell. Sein Name ist der erste, an den man denkt, wenn man den Begriff Lichtkunst hört. Mitte September eröffnet in Lech am Arlberg der Skyspace: Der Lichtraum lockt unter die Erde.
Der 17. September 2018 ist ein wichtiger Tag – für James Turrell, für den Verein Horizon Field und für die Gemeinde Lech am Arlberg. Die als Skigebiet bei Wintersportlern bekannte und beliebte Region wird mehr und mehr für die Kunstwelt interessant. Nach vierjähriger Entwicklungszeit eröffnet der Skyspace Lech: ein ovaler Lichtraum von James Turrell, der Himmel und Erde sinnlich miteinander verbindet. Daher auch sein englischer Name Sensingroom.
Die poetische Installation auf 1.800 Meter Höhe entwickelt ein Wechselspiel aus natürlichem und künstlichem Licht, Materialität, Fläche, Farbe und Raum, die Besucher erwartet ein beeindruckendes Erlebnis, etwa 40 Minuten dauert das Lichtprogramm. Die elliptische Kuppel sitzt inmitten eines ebenfalls elliptischen Natursteingebäudes, den die Vorarlberger Architekten Baumschlager Eberle geplant haben. Viel mehr als die Lichtkuppel sieht man von außen nicht. Ein unterirdischer Tunnel, welcher in Richtung Biberkopf-Gipfel ausgerichtet ist, dient als Zugang zu dem Lichtraum. Architektonisch treffen hier James Bond und James Turrell aufeinander.
Als langjähriger Lichtpartner unterstützt Zumtobel den berühmten Künstler bei der technisch anspruchsvollen Umsetzung am Arlberg: Einzigartig beim Skyspace Lech ist dabei die Kombination mit einer zweiten wichtigen Konzeption von Turrell: dem „Ganzfeldraum“, der erst bei geschlossener Kuppel seine gesamte Wirkung entfaltet. James Turrell meint mit „Ganzfeld“ ein strukturloses, gleichmäßig ausgeflutetes Sehfeld, das durch seine Homogenität keinerlei Orientierung bietet.
Damit alles funktioniert, wird die Sonderlichtlösung von Zumtobel, die aus einem Amber LED-Streifen mit RGB-Farbverlauf sowie einem tunableWhite-Streifen besteht, in enger Abstimmung mit James Turrell im Vorfeld programmiert. Opale Abdeckungen gestalten den Übergang der Beleuchtung vom Gang bis in den Lichtraum so sanft wie möglich. „Licht ist so viel mehr als nur reine Beleuchtung“, meint Karin Zumtobel. Der Skyspace Lech verdeutlicht dies als eine besonders sensible Installation, die Kunst, Technik und Architektur miteinander verbindet.
FOTOGRAFIE Florian Holzherr
Florian Holzherr