Projekte

Kristall am See

von Katja Neumann, 18.02.2011


Das neue Hauptverwaltungsgebäude von Swarovski ist Corporate Architecure par excellence: Malerisch am Zürcher See gelegen, schmiegt sich der von Ingenhoven Architects International (Zweigniederlassung Männedorf
) konzipierte Neubau in der Form eines Bumerangs am Südufer entlang. In der Dunkelheit wirkt er selbst wie ein großer Kristall – und dafür steht der Name Swarovski seit mehr als hundert Jahren. Zu verdanken ist dies der großflächigen Glasfassade und der aufwändigen Beleuchtung, die von Tropp Lighting Design (Weilheim) entworfen wurde. Dennoch macht nicht nur die schöne Aussicht, die die rund 450 Mitarbeiter nun von ihren neuen Arbeitsplätzen aus genießen dürfen, die Lage des Neubaus attraktiv. Genutzt wird die direkte Nähe zum Wasser auch für Heizung und Kühlung des Gebäudes.


Nach dem Umzug von Feldmeilen ist das Schweizer Örtchen Männedorf in der Nähe von Zürich seit Kurzem der neue Firmensitz von Swarovski in der Schweiz. Der Standort auf dem Grundstück eines ehemaligen Fabrikgeländes bestimmte den Entwurf des Neubaus – und die Lichtplanung: Das Gebäude ist zum See hin ausgerichtet. Unter dem aufgeständerten ersten Obergeschoss befinden sich im Erdgeschoss eine helle, weitgehend in Weiß gehaltene Lobby, ein Restaurant sowie mehrere Konferenzräume. In den Obergeschossen sind die Büros angesiedelt, die zum großen Teil offen angelegt sind.

Viel Licht, wenig Aufheizung

Ebenso offen ist auch die charakteristische, gläserne Fassade gestaltet. Durch die raumhohe Außenverglasung fällt viel Tageslicht ins Gebäude, wodurch die dort angesiedelten Arbeitsplätze besonders attraktiv sind. Tageslicht bedeutet allerdings je nach Himmelsrichtung auch Sonneneinstrahlung und damit ein Aufheizen des Gebäudes. Um dieses Dilemma zu umgehen, setzten die Architekten eine dreifache Isolierverglasung ein, bei der sich zwischen den Scheiben Jalousien befinden, die automatisch auf die jeweilige Sonneneinstrahlung reagieren. Auch die künstliche Beleuchtung reagiert mit tageslichtabhängiger Steuerung. Je nach Menge an einfallendem Tageslicht wird das künstliche Licht in den Büros reduziert oder verstärkt.

Die Nachtwirkung des Gebäudes

Aufgrund der gläsernen Fassade mussten die Lichtplaner auch die Außenwirkung des Hauses bei Nacht berücksichtigen: Denn wegen der Lage unmittelbar am See und eines nahegelegenen Wohngebiets soll das Erscheinungsbild bei Dunkelheit zurückhaltend und ruhig sein, gleichzeitig aber auch repräsentativ wirken. Um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, wurden in den Büroetagen Pendelleuchten mit leuchtenden Seitenteilen eingesetzt, die sowohl direktes als auch indirektes Licht abstrahlen. Die Pendelleuchten sind mit Sensoren ausgestattet, die die Anwesenheit von Personen sowie das aktuell einfallende Tageslicht berücksichtigen und das Kunstlicht automatisch steuern. Alle Leuchten sind in Hinblick auf die Außenwirkung exakt an der geschwungenen Form des Gebäudes ausgerichtet, sodass die ungewöhnliche, fließende Form optisch verstärkt wird. Zudem sind die Leuchten senkrecht zur Fassade angeordnet, was dem Gebäude optisch eine größere Tiefe verleiht.

Gute Aussichten

Die öffentlichen Bereiche wie zum Beispiel das Restaurant oder die Meetingpoints werden von Strahlern beleuchtet, die eine stimmungsvolle und dezente Atmosphäre schaffen. Auch bei der Lichtplanung für diese Bereiche wurde die Außenwirkung mit einbezogen. Rund um das Gebäude ist zudem eine rund 6.000 Quadratmeter große Freifläche angelegt. Doch wer auf diesem Grün wandelt, spürt nichts von der eigentlichen Nutzung der Fläche: Darunter befinden sich nämlich das Parkgeschoss und die gesamte Technik für das Gebäude. 
Das realisierte Niedrigenergie-Konzept entspricht dem Minergie-Standard der Schweiz, einem freiwilligen Baustandard, der hohe Anforderungen an Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien und eine möglichst geringe Umweltbelastung stellt. So besitzt der Neubau hinsichtlich der Nutzung von natürlichen Ressourcen einen entscheidenden Standortvorteil: Durch die direkte Nähe zum Wasser konnte sogar eine Seewasser-Wärmepumpe für die Heizung und Kühlung des Gebäudes eingesetzt werden.
Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Mail
Links

Swarovski

www.swarovski.com

Ingenhoven Architects

www.ingenhovenarchitects.com

Tropp Lighting Design

www.tropp-lighting.com

BauNetz Meldungen

Ingenhoven Architects

Alle BauNetz Meldungen

Mehr Projekte

Nachhaltig auf allen Ebenen

Intelligente Lichtlösungen für den Bürokomplex Tripolis-Park in Amsterdam

Intelligente Lichtlösungen für den Bürokomplex Tripolis-Park in Amsterdam

Neues Licht fürs Quartier

TRILUX inszeniert den Potsdamer Platz in Berlin mit Manufakturleuchten

TRILUX inszeniert den Potsdamer Platz in Berlin mit Manufakturleuchten

Rückzugsort für Macher

Lichtinszenierungen im Coreum Hotel von Studio De Schutter

Lichtinszenierungen im Coreum Hotel von Studio De Schutter

Licht als Szenografie

Artemide illuminiert den neuen BMW Showroom in München

Artemide illuminiert den neuen BMW Showroom in München

Licht für die Stille

Neue Beleuchtung für die Meereskapelle Upinniemi in Finnland

Neue Beleuchtung für die Meereskapelle Upinniemi in Finnland

Wohnliche Aussichtstürme

Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur

Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur

Filmreife Kulisse

Ein Arbeitsplatz in Berlin-Kreuzberg als cineastische Hommage von RHO

Ein Arbeitsplatz in Berlin-Kreuzberg als cineastische Hommage von RHO

Tanzen mit OMA

Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey

Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey

Disko unterm Fresko

Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.

Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.

Licht verbindet

Umbau und Erweiterung der alten Buntweberei in Eislingen

Umbau und Erweiterung der alten Buntweberei in Eislingen

Duale Spirale

Neuer Bershka-Shop von OMA in Mailand

Neuer Bershka-Shop von OMA in Mailand

Effizienter Holzbaukasten

Büroneubau in Oslo mit durchdachter Lichtplanung

Büroneubau in Oslo mit durchdachter Lichtplanung

Nachhaltig, individuell, vernetzt

Die neuen Lichtlösungen für moderne Arbeitswelten von TRILUX

Die neuen Lichtlösungen für moderne Arbeitswelten von TRILUX

Kulturelle Schnittstelle

Neue Showrooms von JUNG in Europa und Asien

Neue Showrooms von JUNG in Europa und Asien

Schaufenster fürs Licht

Neues Studio der Lichtmanufaktur PSLab in Berlin

Neues Studio der Lichtmanufaktur PSLab in Berlin

Licht im Gewölbe

Apartmentumbau in Valencia von Balzar Arquitectos

Apartmentumbau in Valencia von Balzar Arquitectos

Atmosphärisch und funktional

Lichtkonzept für das Berliner Spore Haus von Licht Kunst Licht

Lichtkonzept für das Berliner Spore Haus von Licht Kunst Licht

Leuchtende Architektur

RHO gestaltet einen flexiblen Eventspace in Berlin

RHO gestaltet einen flexiblen Eventspace in Berlin

Sprechende Wände

Paul Smith blickt auf das Werk von Pablo Picasso

Paul Smith blickt auf das Werk von Pablo Picasso

Belebter Backstein

Mehrfamilienhaus in ehemaliger Textilfabrik in Melbourne

Mehrfamilienhaus in ehemaliger Textilfabrik in Melbourne

Baumhaus am Hang

Balmy Palmy House von CplusC Architectural Workshop in Australien

Balmy Palmy House von CplusC Architectural Workshop in Australien

Der Periskop-Effekt

Hausumbau von Architecture Architecture in Melbourne

Hausumbau von Architecture Architecture in Melbourne

Shoppen im Wattebausch

Neue Jacquemus-Boutiquen von AMO in Paris und London

Neue Jacquemus-Boutiquen von AMO in Paris und London

Tanz in der Luft

Café Constance in Montreal von Atelier Zébulon Perron

Café Constance in Montreal von Atelier Zébulon Perron

Heim aus Holz

Neubau eines Wohnhauses von Russell Jones in London

Neubau eines Wohnhauses von Russell Jones in London

Schwimmendes Smart Home

Modernes Yachtdesign mit intelligenter KNX-Technik von JUNG

Modernes Yachtdesign mit intelligenter KNX-Technik von JUNG

Ins rechte Licht gerückt

Medienfassade erleuchtet nachhaltige Landstromanlage am Port of Kiel

Medienfassade erleuchtet nachhaltige Landstromanlage am Port of Kiel

Hommage ans Licht

Haus des kanadischen Architekten Omar Gandhi in Halifax

Haus des kanadischen Architekten Omar Gandhi in Halifax

Polychrome Praxis

12:43 Architekten gestalten Behandlungsräume in Le Corbusier-Farben

12:43 Architekten gestalten Behandlungsräume in Le Corbusier-Farben

Um die Bäume gebaut

Schwebender Anbau in Montreal von TBA

Schwebender Anbau in Montreal von TBA