Leuchtende Hafenkrone
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Wenn es Nacht wird auf St. Pauli erwacht Hamburgs berühmtester Stadtteil erst richtig zum Leben. Reeperbahn, zahlreiche Theater und Clubs bieten Nachtschwärmern seit je her ein Zuhause und dienen als Inspirationsquelle für Lieder und Legenden rund um die Hansestadt. Die Vergnügungsmeile erwacht und mit ihr der berühmte Astra-Turm, eines der Wahrzeichen Hamburgs. Nachdem der ursprüngliche, 35 Jahre alte Turm wegen Fundamentsschäden abgerissen werden musste, wurde im Mai dieses Jahres der neue Astra-Turm fertig gestellt. Mit 68 Metern ist es nun eines der höchsten Gebäude der Stadt, welches in der Dunkelheit durch ein innovatives Beleuchtungskonzept von Tobias Grau die Nacht auf Sankt Pauli noch wenig heller erstrahlen lässt.
Der originale Astra-Turm von 1971 am südlichen Rand des ehemaligen Bavaria-Geländes diente der gleichnamigen Brauerei ursprünglich als Verwaltungsgebäude. Durch seine ungewöhnliche Form, die manche schnell als umgedrehtes Bierglas interpretierten, bestimmte die Gestalt des auch „Hafenkrone“ genannten Hochhauses lange Zeit das Stadtbild Hamburgs und die Hafensilhouette. Eigentlich war eine Grundsanierung und die Anbringung einer neuen Glasfassade geplant, doch bei den Bauarbeiten stellte sich heraus, dass Fundament und Statik stark beschädigt waren, sodass ein Abriss des Gebäudes Ende 2003 unumgänglich wurde. Doch was wäre Hamburg ohne Astra-Turm?
Sockel, Schaft und Krone
Folglich beschloss die 29. Verwaltungsgesellschaft DWI Grundbesitz GmbH einen Neubau des Turms, der von den Frankfurter KSP Engel und Zimmermann Architekten konzipiert wurde. So ist die im Mai dieses Jahres eröffnete Neufassung des bekannten Hochhauses ein 18-geschossiger Büroturm, der einige wesentliche Gestaltungsmerkmale seines Vorgängers übernommen hat, wie zum Beispiel die Gliederung in Sockel, Schaft und Krone. Dabei eignen sich die vier Sockelgeschosse besonders für die Gastronomie oder den Einzelhandel, während über dem „Schaft“ die Bürogeschosse mit einer Fläche von rund 13 000 Quadratmetern angesiedelt sind. Dazu bildet eine markante offene Dachstruktur die altbekannte Krone in veränderter Form.
Optisch steht das Hochhaus durch die Fensterfronten zu allen vier Seiten als transparenter Baukörper im Kontrast zu den Häusern der direkten Nachbarschaft, in der Klinker dominiert. Gerundete Ecke und umlaufende Fassaden, die durch rote Brüstungsbänder horizontal gegliedert sind, fügen das neue Gebäude leicht in die Umgebung auf dem rund 20 Meter hohen Elbhang ein.
Klare Formensprache
Doch nicht nur die Fassaden, auch die Innenräume entsprechen dem Ziel, vor allem kreative Branchen in den Turm als Design-Kontor zu holen und deren gehobenen Ansprüchen an Design und Architektur gerecht zu werden. Somit zeichnete der bislang vor allem für seine Beleuchtungskonzepte bekannte Designer und Leuchtenhersteller Tobias Grau für die Lichtplanung zuständig und gestaltete zudem auch die gesamte Inneneinrichtung des neuen Astra-Turms: Schreibtische, Tresen, Teppiche, Konferenztische, Regalsysteme und selbstverständlich auch das Lichtdesign stammen somit aus der Feder des Designers. Im Mittelpunkt stand bei der Gesamtplanung der Gedanke von Klarheit und durchgängiger Formensprache. Insbesondere auch das ansonsten leere Foyer bietet nun mit einem übergroßen, langgestreckten, schwarzen Glastresen einen raumfüllenden Begrüßungspunkt. Die weiß-glänzende Vertäfelung zieht sich durch die Innenräume über alle 18 Geschosse, die klare Formensprache findet sich zudem in den Liftanlagen, Beschriftungen Sanitäreinrichtungen und natürlich in der Beleuchtung wieder.
Automatische Lichsteuerung
In dem Astra-Turm wurde weitestgehend auf eine individuelle Schaltung und Regelung der Beleuchtung verzichtet und stattdessen auf eine dezentrale, automatische Regelung über Bewegungsmelder und umgebungslichtbezogener Sensorsteuerung in den einzelnen Leuchten gesetzt. Hiermit und durch die fast ausschließliche Verwendung von Energiesparleuchten konnte der Energieverbrauch um rund 30 Prozent reduziert werden. Licht sorgt auch für Orientierung in den Gangzonen der einzelnen Geschosse. Bedingt durch den relativ kleinen Grundriss des Turmes konnten die einzelnen Zonen des Ganges nicht räumlich abgegrenzt werden. Stattdessen wurde eine Zonierung am Boden durch Teppiche und Parkett erreicht, die jeweils die Büros und die Gangzone markieren. Unterstützt wird die Abgrenzung durch ein rundum laufendes Lichtband, das die Laufzone sowie den weiß vertäfelten, innen liegenden Kern intensiv ausleuchtet. Der fest installierten zentralen Beleuchtung der Geschosse steht eine flexible Beleuchtung mit Stehleuchten in den Bürobereichen gegenüber. Zusätzlich erhellen Tisch- und Pendelleuchten den Innenbereich, der fast ausschließlich mit von Tobias Grau gestalteten Leuchten ausgestattet ist.
Aus dem Projekt Astra-Turm hervorgehend, wird die Firma Tobias Grau zur Kölner Orgatec-Messe im Herbst ihr erstes Möbelprogramm präsentieren, in dem insbesondere Schreibtische und Konferenztische vorgestellt werden.
Der originale Astra-Turm von 1971 am südlichen Rand des ehemaligen Bavaria-Geländes diente der gleichnamigen Brauerei ursprünglich als Verwaltungsgebäude. Durch seine ungewöhnliche Form, die manche schnell als umgedrehtes Bierglas interpretierten, bestimmte die Gestalt des auch „Hafenkrone“ genannten Hochhauses lange Zeit das Stadtbild Hamburgs und die Hafensilhouette. Eigentlich war eine Grundsanierung und die Anbringung einer neuen Glasfassade geplant, doch bei den Bauarbeiten stellte sich heraus, dass Fundament und Statik stark beschädigt waren, sodass ein Abriss des Gebäudes Ende 2003 unumgänglich wurde. Doch was wäre Hamburg ohne Astra-Turm?
Sockel, Schaft und Krone
Folglich beschloss die 29. Verwaltungsgesellschaft DWI Grundbesitz GmbH einen Neubau des Turms, der von den Frankfurter KSP Engel und Zimmermann Architekten konzipiert wurde. So ist die im Mai dieses Jahres eröffnete Neufassung des bekannten Hochhauses ein 18-geschossiger Büroturm, der einige wesentliche Gestaltungsmerkmale seines Vorgängers übernommen hat, wie zum Beispiel die Gliederung in Sockel, Schaft und Krone. Dabei eignen sich die vier Sockelgeschosse besonders für die Gastronomie oder den Einzelhandel, während über dem „Schaft“ die Bürogeschosse mit einer Fläche von rund 13 000 Quadratmetern angesiedelt sind. Dazu bildet eine markante offene Dachstruktur die altbekannte Krone in veränderter Form.
Optisch steht das Hochhaus durch die Fensterfronten zu allen vier Seiten als transparenter Baukörper im Kontrast zu den Häusern der direkten Nachbarschaft, in der Klinker dominiert. Gerundete Ecke und umlaufende Fassaden, die durch rote Brüstungsbänder horizontal gegliedert sind, fügen das neue Gebäude leicht in die Umgebung auf dem rund 20 Meter hohen Elbhang ein.
Klare Formensprache
Doch nicht nur die Fassaden, auch die Innenräume entsprechen dem Ziel, vor allem kreative Branchen in den Turm als Design-Kontor zu holen und deren gehobenen Ansprüchen an Design und Architektur gerecht zu werden. Somit zeichnete der bislang vor allem für seine Beleuchtungskonzepte bekannte Designer und Leuchtenhersteller Tobias Grau für die Lichtplanung zuständig und gestaltete zudem auch die gesamte Inneneinrichtung des neuen Astra-Turms: Schreibtische, Tresen, Teppiche, Konferenztische, Regalsysteme und selbstverständlich auch das Lichtdesign stammen somit aus der Feder des Designers. Im Mittelpunkt stand bei der Gesamtplanung der Gedanke von Klarheit und durchgängiger Formensprache. Insbesondere auch das ansonsten leere Foyer bietet nun mit einem übergroßen, langgestreckten, schwarzen Glastresen einen raumfüllenden Begrüßungspunkt. Die weiß-glänzende Vertäfelung zieht sich durch die Innenräume über alle 18 Geschosse, die klare Formensprache findet sich zudem in den Liftanlagen, Beschriftungen Sanitäreinrichtungen und natürlich in der Beleuchtung wieder.
Automatische Lichsteuerung
In dem Astra-Turm wurde weitestgehend auf eine individuelle Schaltung und Regelung der Beleuchtung verzichtet und stattdessen auf eine dezentrale, automatische Regelung über Bewegungsmelder und umgebungslichtbezogener Sensorsteuerung in den einzelnen Leuchten gesetzt. Hiermit und durch die fast ausschließliche Verwendung von Energiesparleuchten konnte der Energieverbrauch um rund 30 Prozent reduziert werden. Licht sorgt auch für Orientierung in den Gangzonen der einzelnen Geschosse. Bedingt durch den relativ kleinen Grundriss des Turmes konnten die einzelnen Zonen des Ganges nicht räumlich abgegrenzt werden. Stattdessen wurde eine Zonierung am Boden durch Teppiche und Parkett erreicht, die jeweils die Büros und die Gangzone markieren. Unterstützt wird die Abgrenzung durch ein rundum laufendes Lichtband, das die Laufzone sowie den weiß vertäfelten, innen liegenden Kern intensiv ausleuchtet. Der fest installierten zentralen Beleuchtung der Geschosse steht eine flexible Beleuchtung mit Stehleuchten in den Bürobereichen gegenüber. Zusätzlich erhellen Tisch- und Pendelleuchten den Innenbereich, der fast ausschließlich mit von Tobias Grau gestalteten Leuchten ausgestattet ist.
Aus dem Projekt Astra-Turm hervorgehend, wird die Firma Tobias Grau zur Kölner Orgatec-Messe im Herbst ihr erstes Möbelprogramm präsentieren, in dem insbesondere Schreibtische und Konferenztische vorgestellt werden.
FOTOGRAFIE Carsten Brügmann, Michael Wurzbach
Carsten Brügmann, Michael Wurzbach
Links
Astra-Turm
www.astraturm.deTobias Grau
www.tobias-grau.comKSP Engel und Zimmermann Architekten
www.ksp-architekten.deMehr Projekte
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