NYC in Neukölln
Umbau der Berliner New York Bar von Tanja Lincke Architekten
Dank der Architektin Tanja Lincke steht in der New York Bar des Estrel Hotels in Berlin-Neukölln nun wirklich die Bar im Mittelpunkt. Innerhalb bestehender, teils beengter Strukturen schuf sie einen atmosphärischen Raum, der größer wirkt, als er eigentlich ist.
Die ursprüngliche Bar im Berliner Estrel Hotel wirkte durch eine nicht optimale Zonierung des Raumes zerstückelt und unruhig. Statische und haustechnische Elemente standen im Mittelpunkt, der ehemalige Bartresen erstreckte sich entlang einer fensterlosen Längsseite. Die Berliner Architektin Tanja Lincke sah die ungünstigen Gegebenheiten nicht als Hindernis, sondern als Chance und versetzte den Barkörper in die Mitte des Raumes – zwischen Lüftungsschacht und Stützpfeiler.
Neuer Mittelpunkt
Dieser Eingriff, bei dem auch die Deckenhöhe über der Bar erweitert wurde, schaffte neue Gestaltungsmöglichkeiten entlang der Wände und definiert die einst störenden Elemente vollkommen neu. Der Lüftungsschacht dient – mit schwarzen Spiegeln verkleidet – als Hintergrund für die Spirituosen und Gläser. Die gleiche Verkleidung umhüllt den Stützpfeiler und lässt ihn elegant mit dem restlichen Interieur verschmelzen, das von glänzenden Oberflächen und dunklen Tönen dominiert wird. Im hinteren Bereich der Bar entstand zudem eine neue Tanzfläche.
Samt, Marmor, Gold
Drinks und Snacks werden auf ausladenden, großzügig gepolsterten Sofas in Senf- und Pinktönen zu sich genommen. Die Sitzmöbel stammen aus den Achtzigerjahren und wurden mit Samt neu bezogen. Sie werden ergänzt durch Beistelltische in schimmerndem sowie mattem Gold. Diese Farbtöne spiegeln sich in Regalelementen und der Fußablage am Tresen wider, die aus Messing gefertigt wurden. Der grüne Marmor des Tresens erlebt ebenso eine Wiederholung und Verstärkung – dank eines grünen Lichtbands, das um die Bar verläuft und diese nochmals als Herzstück des Lokals definiert.
Entmaterialisierte Wände
Die intensiven Farben werden eingerahmt von schwarzen Wänden, Boden und Decke, die durch die dunkle Färbung „entmaterialisiert“ werden, wie die Architektin sagt. Das Schwarz, das durch Lichtspots erhellt wird, lässt die Raumgrenzen verschwimmen. Sie werden schwerer greifbar und die Bar wirkt größer als die 150 Quadratmeter, die sie tatsächlich umfasst.
FOTOGRAFIE Noshe
Noshe