Operieren in Afrika
Francis Kérés neues Krankenhausprojekt in Burkina Faso war zugleich Ausbildungsstätte für Handwerker.
Kleines Budget, große Visionen: Das Studio Kéré Architecture (Berlin/ Burkina Faso) hat ein Krankenhaus in Léo gebaut – in dem Klinikneubau aus Lehm wird bereits untersucht und operiert.
Francis Kéré, selbst in Burkina Faso geboren, hat in seinem Heimatland bereits eine Reihe von Schulen, eine Krankenstation sowie eine Bibliothek und ein Frauenzentrum realisiert – in Ouagadougou plant und baut der Architekt außerdem das Operndorf Remdogo, eine Initiative von Christoph Schlingensief. Die chirurgische Klink in Léo, einer 50.000-Einwohner-Stadt etwa 150 Kilometer südlich von Ouagadougou, wurde von der deutschen Organisation Operieren in Afrika gefördert. Es sollte nicht nur ein Krankenhaus sein, sondern ein Gebäude, das die Bevölkerung selbst bauen konnte: Die Baustelle diente zugleich als Ausbildungsort für Handwerker und Bauarbeiter.
Modular konstruiert
Zehn Module, alle mit derselben Größe, aber in verschiedenen Winkeln zueinander positioniert, bilden zusammen einen über 600 Quadratmeter großen Klinikkomplex. Die Behandlungszimmer, OPs und Aufwachräume befinden sich auf der einen Seite und sind mit kleinen Zwischenbauten miteinander verbunden. Auf der anderen Seite liegen die Kranken- und Wartezimmer, Toiletten und Bäder sowie Büros für die Ärzte und Verwaltung.
Lokal gebaut
Gebaut wurde mit gepressten Lehmsteinen, einem lokalen Baustoff, der als thermische Masse tagsüber die Räume kühlt und nachts die gespeicherte Wärme langsam abstrahlt. Die Dächer kragen, ähnlich wie bei den Schulbauten von Kéré, weit über die tragenden Außenwände hinaus – sie schützen den Lehm vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung, außerdem dienen sie als Schattenspender. Eine Solaranlage versorgt die Klinikgeräte mit Strom; die Kiesfelder zwischen den Terrassen nehmen Regen- und Grauwasser auf. Mit den bunten, hervorstehenden Fensterlaibungen haben die Architekten ein freundliches Krankenhaus als Anlaufstelle für die gesamte Region geschaffen – vor allem für Kinder. Die fürchten sich in Afrika nämlich am meisten vor dem „weißen Mann“.
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FOTOGRAFIE Francis Kéré
Francis Kéré
Projektarchitekten
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