Raum für Wassermusik
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Das Wasser nimmt immer Einfluss auf seine Ufer. Es formt die Topografie der Küsten und gibt durch seine Nutzung indirekt vor, wie Städte Anschluss daran finden. Als Inspirationsquelle moderner Architektur und Landschaftsplanung fordert und fördert es einen Dialog, der den Charakter eines Ortes bestimmen kann. Ein Beispiel dafür ist das Konferenzzentrum El Batel im spanischen Cartagena. Entworfen von dem Architekturbüro SelgasCano fügt sich der containerförmige Bau nahtlos in die Umgebung eines alten Hafens ein. Dank seiner transluzenten Oberflächen holt er den Außenraum in den Innenraum, und das teils schwebend, teils leuchtend und teils schwimmend.
Das Kongresszentrum liegt an einer holzbeplankten Uferpromenade direkt am ehemaligen, zu einem Erholungsgebiet umgebauten Militärhafen und umfasst ein großes und ein kleines Auditorium, Veranstaltungsräume, Büros und ein Café. Auf den ersten Blick ähnelt der zweigeschossige Bau in seiner Form an einen einfachen, lang gestreckten farbigen Container. Bei näherer Betrachtung jedoch lässt sich erkennen, dass das Gebäude in Volumen unterschiedlicher Länge und Höhe gegliedert ist. Schnitte im Dach untermauern diesen Eindruck.
Leuchtende Farbstreifen
Die Fassade besteht vorrangig aus zwei Kunststoffmaterialien: Die Kurzseiten nach Osten und Westen sind mit vertikal oder horizontal angeordneten, extrudierten Polykarbonatröhren verkleidet, die nach Norden und Süden orientierten Längswände hingegen mit Methacrylatröhren. In beide Materialien wurden einen Millimeter schmale, fluoreszierende Farbstreifen eingesetzt, die das Aussehen der Fassade je nach Einfall des Sonnenlichts verändern. Zudem sind die Wände auf der Innenseite mit Lichtquellen bestückt, die das Gebäude am Abend in farbiges Licht tauchen.
Schwebende Leichtigkeit
Der Haupteingang befindet sich an der links von der Uferpromenade liegenden Westseite des Kongresszentrums. Gleich hinter ihm führen Treppen zu dem Café und Ausstellungsraum in das Obergeschoss, die jeweils von einer großen Terrasse eingefasst werden. Danach folgt ein als Rampe angelegtes Foyer, das parallel zur Uferpromenade von einem Punkt unter dem Meeresspiegel aufsteigend ins Gebäudeinnere führt. Das Foyer ist mit einem weiß gestrichenen Betonboden ausgestattet, der dem Raum gemeinsam mit den milchigen Wänden aus Polykarbonat eine schwebende Leichtigkeit verleiht. Im Kontrast dazu stehen die langen geschwungenen gelben Sitzbänke, die aus dem Boden zu wachsen scheinen, sowie die verschiedenen Info- und Verkaufsbereiche, die geschickt in die Wände integriert sind und rot aus ihnen herausleuchten. Am Ende des Foyers befindet sich eine Halle, die zu dem kleinen Auditorium und zu der unteren Ebene des großen Auditoriums führt. Der Raum wird durch die seitlichen Deckeneinkerbungen mit natürlichem Licht erhellt. Das gleiche gilt für die leichten, filigranen Treppen, die nach oben führen.
Sonne und Wasser
Eine zweite, knapp 100 Meter lange und von der hohen Decke des Foyers abgehängte Rampe führt vom Eingangsbereich auf die oberen Ebenen des großen Auditoriums. Im Gegensatz zum Rest des Gebäudes, der von hellen Weißtönen dominiert wird, ist diese Etage des Foyers in leuchtendem Orange gestaltet, das an das Sonnenlicht erinnern soll und zudem einen schönen warmen Schein in das Erdgeschoss wirft. Einen noch größeren Kontrast bietet das große Auditorium: Seine Wände, Decken sowie die Bestuhlung sind in Türkisblau gestaltet und vermitteln das Gefühl, unter der Wasseroberfläche im benachbarten Hafenbecken sein.
„Transluzent sollte der Bau sein, leicht und aquatisch“, erklären die Architekten José Selgas und Lucía Cano des Madrider Büros SelgasCano. „Beim Entwurf haben wir uns an die Ideen von Luigi Nono erinnert, als er sich einen „Raum für Wassermusik“ ausgemalt hat.“ Mit Erfolg sollte man meinen.
Das Kongresszentrum liegt an einer holzbeplankten Uferpromenade direkt am ehemaligen, zu einem Erholungsgebiet umgebauten Militärhafen und umfasst ein großes und ein kleines Auditorium, Veranstaltungsräume, Büros und ein Café. Auf den ersten Blick ähnelt der zweigeschossige Bau in seiner Form an einen einfachen, lang gestreckten farbigen Container. Bei näherer Betrachtung jedoch lässt sich erkennen, dass das Gebäude in Volumen unterschiedlicher Länge und Höhe gegliedert ist. Schnitte im Dach untermauern diesen Eindruck.
Leuchtende Farbstreifen
Die Fassade besteht vorrangig aus zwei Kunststoffmaterialien: Die Kurzseiten nach Osten und Westen sind mit vertikal oder horizontal angeordneten, extrudierten Polykarbonatröhren verkleidet, die nach Norden und Süden orientierten Längswände hingegen mit Methacrylatröhren. In beide Materialien wurden einen Millimeter schmale, fluoreszierende Farbstreifen eingesetzt, die das Aussehen der Fassade je nach Einfall des Sonnenlichts verändern. Zudem sind die Wände auf der Innenseite mit Lichtquellen bestückt, die das Gebäude am Abend in farbiges Licht tauchen.
Schwebende Leichtigkeit
Der Haupteingang befindet sich an der links von der Uferpromenade liegenden Westseite des Kongresszentrums. Gleich hinter ihm führen Treppen zu dem Café und Ausstellungsraum in das Obergeschoss, die jeweils von einer großen Terrasse eingefasst werden. Danach folgt ein als Rampe angelegtes Foyer, das parallel zur Uferpromenade von einem Punkt unter dem Meeresspiegel aufsteigend ins Gebäudeinnere führt. Das Foyer ist mit einem weiß gestrichenen Betonboden ausgestattet, der dem Raum gemeinsam mit den milchigen Wänden aus Polykarbonat eine schwebende Leichtigkeit verleiht. Im Kontrast dazu stehen die langen geschwungenen gelben Sitzbänke, die aus dem Boden zu wachsen scheinen, sowie die verschiedenen Info- und Verkaufsbereiche, die geschickt in die Wände integriert sind und rot aus ihnen herausleuchten. Am Ende des Foyers befindet sich eine Halle, die zu dem kleinen Auditorium und zu der unteren Ebene des großen Auditoriums führt. Der Raum wird durch die seitlichen Deckeneinkerbungen mit natürlichem Licht erhellt. Das gleiche gilt für die leichten, filigranen Treppen, die nach oben führen.
Sonne und Wasser
Eine zweite, knapp 100 Meter lange und von der hohen Decke des Foyers abgehängte Rampe führt vom Eingangsbereich auf die oberen Ebenen des großen Auditoriums. Im Gegensatz zum Rest des Gebäudes, der von hellen Weißtönen dominiert wird, ist diese Etage des Foyers in leuchtendem Orange gestaltet, das an das Sonnenlicht erinnern soll und zudem einen schönen warmen Schein in das Erdgeschoss wirft. Einen noch größeren Kontrast bietet das große Auditorium: Seine Wände, Decken sowie die Bestuhlung sind in Türkisblau gestaltet und vermitteln das Gefühl, unter der Wasseroberfläche im benachbarten Hafenbecken sein.
„Transluzent sollte der Bau sein, leicht und aquatisch“, erklären die Architekten José Selgas und Lucía Cano des Madrider Büros SelgasCano. „Beim Entwurf haben wir uns an die Ideen von Luigi Nono erinnert, als er sich einen „Raum für Wassermusik“ ausgemalt hat.“ Mit Erfolg sollte man meinen.
FOTOGRAFIE Fernando Alda
Fernando Alda
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