Reihen-hoch-haus
Hoch hinaus im Reihenhaus: Anbau von Dan Gayfer Design in Melbourne.
Melbournes einstiges Arbeiterquartier Fitzroy ist heute ein beliebtes Szeneviertel, dessen pittoreske Reihenhäuser im viktorianischen Stil zu den begehrtesten Immobilien der Stadt gehören. Wer hier glücklicher Eigentümer ist, arrangiert sich also mit der für australische Verhältnisse lächerlich geringen Wohnfläche – oder versucht, das Unmögliche, möglich zu machen.
So wie ein junges Paar in Erwartung ihres ersten Kindes. Sie wollten weder auf die bequeme Innenstadtlage verzichten, noch Kompromisse in Hinsicht auf Platz, Licht und Funktionalität eingehen. Angesichts ihres rund fünf Meter breiten Grundstücks war das fast schon eine Kampfansage an das Architekturbüro von Dan Gayfer. „Unser Entwurf berücksichtigte vor allem ihr Bedürfnis, so viel natürliches Licht wie möglich in das enge Grundstück zu bringen“, erklärt er. „Außerdem testeten wir die Funktionalität unserer Raumgestaltung so lange, bis jeder Quadratmillimeter eine spezifische Rolle im Alltag der Bauherrn erfüllen konnte.“
Hoch und hell
Erster Schritt war der Abriss eines alten Anbaus, der einem verwahrlosten Holzschuppen glich. An seine Stelle setzten die Architekten einen neuen Annexbau, der nicht nur direkt bis an die Mauern der Nachbargrundstücke reicht, sondern auch die mangelnde Grundstücksbreite in der Höhe wieder wettmacht. Ein kleiner Lichthof zwischen dem Altbau und dem Neubau sorgt nun für viel Helligkeit im neuen Schlafzimmer, Badezimmer und dem offenen Koch-Essbereich. Die zum Hof ausgerichtete Wand des Erdgeschosses verfügt zusätzlich über eine durchgehende Verglasung, so dass der hier gelegene Essbereich vom angenehmen Nordlicht profitiert. Oberlichter erhellen das Treppenhaus, während gläserne Schiebetüren zur südlich gelegenen Terrasse den gesamten Wohnraum nach außen hin öffnen.
Funktional und flexibel
Den Wunsch der Bauherrn nach einem praktischen Zuhause, in dem sich ihre Freunde und Verwandten sowie deren Kinder gleichermaßen wohlfühlen würden, erfüllten die Architekten mithilfe durchdachter Einbauten. In allen Räumen – sowohl außen als auch innen – achteten sie darauf, dass die Positionierung der Sofas, Stufen und Sitzbänke einer Interaktion zwischen kleinen und großen Nutzern entgegenkommt. Praktische Einbauschränke, beispielsweise unter der Treppe, helfen Freiräume zu schaffen, während die großen Fenstertüren auf beiden Etagen die Innen- und Außenräume miteinander verschmelzen lassen. Im Erdgeschoss geht der Wohnraum dank des sowohl innen als auch außen verwendeten Betonfußbodens organisch in den Gartenbereich über, wo eine bequeme Polsterbank mit marinetauglich wetterfestem Bezug für Wohnkomfort sorgt. Im oberen Stockwerk erweitert eine große Terrasse den zweiten Wohnbereich. Auch hier sorgt eine eingebaute Sitzlandschaft für Gemütlichkeit.
Einen Kompromiss mussten die zufriedenen Bauherrn am Ende allerdings doch eingehen. Angesichts der deutlich vergrößerten Wohnfläche verzichten sie beinah gänzlich auf einen Garten.
FOTOGRAFIE Dean Bradley
Dean Bradley
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