Rotes Leuchten: Messehallen Dornbirn von Marte.Marte
Durch diese Black Box zieht sich das Konzept von Marte.Marte Architekten wie ein roter Faden.

Partner: Zumtobel
Bernhard und Stefan Marte schaffen nicht nur unglaublich fotogene, Instagram-taugliche Gebäude, sie gewinnen mit ihrer Architektur auch jede Menge Preise. Für die neuen Messehallen in Dornbirn wurden die Brüder soeben mit dem Vorarlberger Holzbaupreis ausgezeichnet. Durch die Black Box zieht sich das Konzept der Architekten wie ein roter Faden – die Lichtlösungen im Inneren sind Sonderanfertigungen von Zumtobel.
Hier kommt alles zusammen: Vorarlberger Baukunst und Handwerk stehen ebenso für Tradition wie für Avantgarde – ein Spagat, den man in der Region immer wieder mit bewundernswerter Leichtigkeit vollzieht. Und Dornbirn als das wirtschaftliche Zentrum verfügt über eine Reihe von vermögenden Bauherrn mit Hang zur Architektur, Kultur und Qualität. Verständlich also, dass in und um Dornbirn gerne Heimspiele gebaut werden. Zehn Vorarlberger Architekturbüros waren 2014 von der Messe Dornbirn GmbH eingeladen, ihre Vorschläge für den Neubau der Hallen 9 bis 12 einzureichen. Gewonnen hatte der Entwurf von Marte.Marte – Ende Juli 2017 eröffneten die neuen Hallen nach 20-monatiger Bauzeit mit der Art Bodensee.
Vorarlberger Schule
Von Dornbirn fährt man keine 25 Minuten mit dem Auto Richtung Süden nach Feldkirch, wo die Architekten ihr Büro haben. Noch näher dran ist die Zumtobel Group, die ihren Konzernsitz seit über 60 Jahren in Dornbirn hat. Der internationale Hersteller für Beleuchtungssysteme ist als Spezialist für Lichtlösungen in High-End-Architekturen und seit langer Zeit ein Partner in Projekten von Stefan und Bernhard Marte. Ihr tiefschwarzer, 170 Meter langer und 70 Meter breiter Monolith für die Hallen 9 bis 12 trägt in seinen Einschnitten und im Inneren die markante Hausfarbe der Messe Dornbirn: ein leuchtendes Rot, das in Kombination mit der Black Box dem Gesamtbild etwas Festliches verleiht.
Drei Hallen aus Holz
Ursprünglich als Stahlbau konzipiert, stellte das Architektenteam bei der Detailplanung fest, dass Holz eindeutig der bessere und auch wirtschaftlichere Baustoff für die neuen Messehallen ist. Die Deckenkonstruktion besteht aus 65 Leimholz-Fachwerkträgern mit einer Länge von jeweils 66 Metern. Diese ruhen auf elf Meter hohen Holzstützen, welche entlang der Hallenlängsseiten aufgestellt sind. Auch im Innenausbau kommt Holz zum Einsatz, ergänzend wird unter anderem für die Bögen Beton verwendet.
Licht in Band und Punkt
Mit dem Zumtobel-Lichtbandsystem Tecton Balanced White aus der neuen the editions – extended collection-Sonderkollektion lässt sich je nach Anwendungssituation die Farbtemperatur individuell anpassen. Bei unterschiedlichen Raumnutzungen sind dadurch eine hohe Lichtqualität und ein Wohlbefinden der Besucher und Gäste garantiert. Das weltweit erste Lichtband mit einem elfpoligen in die Tragschiene integrierten Stromleitprofil, in das sämtliche Funktionen wie Versorgung und Steuerung eingebunden sind, lässt sich über verschiedene Knotenverbinder beliebig kombinieren und zusammenfügen und passt sich so optimal jedem Anwendungsbereich an.
Die runden LED-Einbau-Downlights der Zumtobel-Produktreihe Panos Infinity Tunable White verfügen über eine angenehme Farbtemperatur und kommen dem Tageslicht sehr nahe. In den neuen Dornbirner Messehallen kommen sie in den Erschließungsräumen zum Einsatz. Mit einer Systemlichtausbeute von bis zu 100 Lumen pro Watt ist Panos infinity im Durchschnitt doppelt so effizient wie herkömmliche Downlights. Für das aktuelle Marte-Marte-Projekt entwickelte Zumtobel die Lichtlösungen in den Sonderfarben Schwarz und Rot, die sich so nahtlos in die Farbgebung der Architektur integrieren. Wie so oft verraten die Details die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Architekt und Hersteller.
FOTOGRAFIE Faruk Pinjo
Faruk Pinjo
Messe Dornbirn
www.messedornbirn.atMessehallen Dornbirn
Drei Hallen, zwei Foyers, Hof und Seminarbereich / 1.050 Quadratmeter / Holzkonstruktion / 2015–2017 / Bauherr: Messe Dornbirn GmbH / Planer: Marte. Marte Architekten / Baukosten: 28 Millionen Euro
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