Schwarz-weiße Welt
Chinesisches Restaurant in Basel von Stern Zürn Architekten
Das Restaurant Peng Dumplings in Basel wurde von Stern Zürn Architekten in eine Welt der Kontraste verwandelt: Für die Gestaltung der Räume ließen sie sich von den kreisförmigen Bambusdämpfern inspirieren, in denen die Spezialitäten des Hauses – gefüllte Teigtaschen – zubereitet werden.
Das chinesische Restaurant Peng Dumplings in Basel ist ein Ort der Kontraste. Dafür sorgt bereits der Grundriss: Der Eingang führt in einen Flur, der die Lokalfläche mittig teilt. Stern Zürn Architekten, die mit der Gestaltung beauftragt wurden, nahmen diese Gegebenheit als Idee auf. Der Flur teilt das Peng in einen dunkleren Bereich mit einer schwarz getünchten Bar, lachsfarbenen Sitzbänken und schwarzen Stühlen und einen helleren Raum mit weißen Wänden und hellgrauen Polstermöbeln. Die gleichen schwarzen Stühle dienen in diesem Teil des Lokals als willkommener Kontrast. Die Koexistenz von Hell und Dunkel können die Gäste bereits vor dem Betreten durch die Fensterfront erspähen. Verbunden werden die Bereiche durch Schiebetüren. Das sorgt für weitläufige Flächen und Sichtbezüge bei Events, ermöglicht aber auch privatere Rückzugsorte für ein intimes Dinner.
Lichtdurchflutete Offenheit
Im hinteren Bereich befindet sich ein Gastraum, der von weißen Fliesen an der Wand bestimmt wird. Diese leiten den Blick in die Küche des Restaurants, die nur durch eine Glaswand separiert ist. Die Besucher*innen können hier die Zubereitung der Speisen beobachten oder an Kochkursen teilnehmen – und zwar mit günstigen Lichtbedingungen durch ein geschickt platziertes Oberlicht, das den darunter stehenden, abgerundeten, C-förmigen Tisch in Szene setzt. Der Lichteinfall durch die Öffnung dient aber auch als Signal an die Gäste, dass das Restaurant sich weiter erstreckt als zunächst ersichtlich. Neben der Küche eröffnet sich ein großzügiger Außenbereich mit weiteren Sitzplätzen, der einen Ginkgobaum, Weinreben und Jasmin beherbergt.
Vom Bambuskorb zum Ahorn
Zu den Spezialitäten des asiatischen Restaurants gehören Dumplings, also gefüllte Teigtaschen, die in einem kleinen Bambuskorb gegart werden. Das runde, semiperforierte Küchenutensil aus China diente als Inspiration für eine Möbelserie, die die Architekten eigens für das Lokal entworfen haben. Dafür wurden vorwiegend Ahorn und Räuchereiche eingesetzt. In den Barhockern und kreisrunden, ausklappbaren Raumteilern zeigt sich die Struktur der Bambuskörbe und bildet so den roten Faden im Restaurant – gestalterisch wie kulinarisch. Der schlichte, graue Betonboden sowie die Pendelleuchten Bone China von Erik Magnussen mit leicht transluzenten Porzellanschirmen wirken wie ein durchgängig konsistenter Rahmen für das kontrastreiche Interieur.
FOTOGRAFIE Maris Mezulis
Maris Mezulis
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