Visuelles Potpourri
Design in Architektur gestaltet ein Restaurant für Morgenmuffel
In Hamburg hat das Kreativbüro Design in Architektur ein Frühstücks- und Brunchrestaurant gestaltet, das die kulinarische Vielfalt der Küche auf räumlicher Ebene widerspiegelt. Knallige Farben führen durch die thematisch unterschiedlichen Räume. Und für Morgenmuffel ist sogar ein Frühstück im Bett möglich.
Ein Restaurantbesuch sollte nicht nur die Geschmackssinne ansprechen. Besonders reizvoll ist es, wenn das kulinarische Erlebnis durch ein spannendes Einrichtungskonzept bereichert wird. Dieses Ziel verfolgte das Darmstädter Büro Design in Architektur bei der Planung des Frühstücks- und Brunchrestaurants The Morgenmuffel im Hamburger Stadtteil Eppendorf. „Die Vision ist ein Ort, an dem internationale Frühstücksspezialitäten mit aktuellen Trends fusionieren – und wo der Fokus auf hochwertige Produkte neben dem Essen auch im Raumkonzept wiederzufinden ist“, erklären die Gestalter*innen. Das kulinarisch vielfältige Angebot des Restaurants manifestiert sich daher auch in der sehr unterschiedlichen Gestaltung der Räume.
Auf den Bestand eingehen
Insgesamt fünf Gasträume reihen sich im Erdgeschoss eines denkmalgeschützten Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert aneinander. Im ersten Raum unterstrichen die Planer*innen die Historie des Ortes: Mit hohen, stuckverzierten Decken und gefliesten Wänden im floralen Muster bot der Altbau eine charakterstarke Gestaltungsgrundlage. Design in Architektur knüpfte daran an und ergänzte den Bestand mit gedeckten Farben, Stoffen und Materialien. Ein dunkler Terrazzoboden und ein dazu passender, monolithischer Terrazzotresen bilden einen stilvollen Kontrast zum blassroten Fliesenmuster an den Wänden. Eichenholz- und Messingoberflächen sowie dunkelgrün gepolsterte Sitzbänke und Thonet-Stühle verleihen dem Raum den Flair eines Wiener Kaffeehauses.
Frühstück im Bett
Der sogenannte Blaue Salon macht seinem Namen alle Ehre: Dunkelblaue Farbtöne changieren in Stufen und Mustern an den Wänden und bei den Sitzmöbeln. Pendelleuchten und kreisrund eingefärbte Dielen setzen Akzente in Lachsrot. Diese dunkelblauen Töne werden im anschließenden Durchgangszimmer wieder aufgenommen. Allerdings lösen sie sich dort allmählich als Fliesenverkleidung auf und münden in zwei Betten mit gelben Rückenlehnen und Polstern, die mit einem fest installierten knallroten Tablett zum entspannten Frühstück mit Ausblick ins Freie einladen.
Von der Welt inspiriert
Ein helles, freundliches Setting mit viel Holz und sanften Bonbonfarben verleiht dem größten Gastraum einen offenen, einladenden Charakter. Speziell angefertigte Bänke nutzen jeden Winkel des Raums. Wandöffnungen ermöglichen Einblicke in die angrenzende Küche. Einen farblichen Akzent bildet die Decke, die in einem knallig-warmen Pinkton gestrichen wurde. Die zartrosa Wände erhalten durch eine formgebende Putztechnik eine interessante Struktur.
Ein Zirkus für private Feste
Für geschlossene Gesellschaften ist ein Separee vorgesehen, das die Planer*innen gestalterisch an einen Zirkus angelehnt haben. Farbige Spiegelflächen ergänzen die tropische Tapete im Toile-de-Jouy-Stil und vergrößern damit den sonst schmalen Raum. Eine besondere Attraktion stellen die eigens entworfenen Leuchten dar, die in Form von Turnringen und einem Trapez von der Decke hängen und das Zirkus-Narrativ mit einem Augenzwinkern fortführen.
The Morgenmuffel ist ein szenografisches Potpourri unterschiedlicher Raumstimmungen. Damit folgten die Architekt*innen dem Angebot der Menükarte: „Wir haben uns von den unterschiedlichsten Speisen inspirieren lassen und festgestellt, dass es nicht nur in eine einzige Richtung hinsichtlich der Küche gehen kann, sondern in jede Himmelsrichtung“, schreibt das Restaurant auf Instagram. Bei dieser räumlichen und kulinarischen Vielfalt muss man einfach wiederkommen.
FOTOGRAFIE Nina Struve Nina Struve
Bauherr: | Morgenmuffelbande UG |
Beauftragte Leistungsphase: | 1-9 NACH HOAI |
Planungszeit: | 2 JAHRE |
Bauzeit: | 8 MONATE |
Fläche: | 140 qm Gastraum, ca. 65 Sitzplätze |