Weite ohne Breite: Wohnhaus von La Shed
Minimalistisches Reihenhaus in Montreal: gekonntes Spiel mit Licht und Reduktion.
In schmalen Reihenhäusern gilt es, jeden Quadratmeter optimal zu nutzen und dennoch kein Gefühl von Enge entstehen zu lassen. Eine Spezialität der Architekten von La Shed, wie sie mit ihrem jüngsten Projekt in Montreal erneut unter Beweis stellen: vier Etagen geschickt geschichteter Minimalismus.
Das erst kürzlich für ein Paar und sein Kind fertiggestellte Maison Lagarde steht auf einem sehr schmalen Grundstück in einer kleinen Einwohnerstraße mitten im beliebten Szeneviertel Plateau-Mont-Royal. Exakt in die geschlossene Reihe historischer Wohnhäuser eingefügt, integriert sich der Neubau trotz konsequent moderner Fassade harmonisch in das gewachsene Straßenbild.
Lichter Minimalismus
So puristisch wie sich das 140 Quadratmeter große Backsteingebäude von außen präsentiert, zeigt es sich auch im Inneren. Hier spielen die Planer auf gekonnte Weise mit der konsequenten Reduktion von Form und Farbe. „Jede Öffnung in diesem Haus wurde bewusst platziert, um Lichteffekte zu erzeugen, die durch das minimalistische Interieur noch hervorgehoben werden“, beschreiben sie ihr Konzept, das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Gebäude zieht. Im Eingangsbereich verzichteten sie auf eine Wand zum Koch-Essbereich und nutzen die maßgefertigte Küchenzeile als trennendes Element. Der schlicht in Weiß gehaltene Einbau schließt nicht mit der Decke ab, sodass das Licht passieren kann und für eine gewisse Transparenz und Leichtigkeit sorgt. Einen starken Kontrast dazu bildet die mattschwarze Kochinsel, von der aus die Bewohner den direkten Ausblick auf ihren kleinen Hofgarten genießen. Die polierten Betonböden reflektieren das einfallende Tageslicht und unterstreichen die Nüchternheit des Interieurs. Hinter einer weißen Wand versteckt sich eine Treppe, die den Arbeitsbereich im Souterrain mit dem Rest des Hauses verbindet.
Vertikales Wohnen
Obwohl der Essbereich gerade einmal genug Platz für einen langen Esstisch bietet, wirkt er weit und großzügig. Zum einen liegt das an den bodentiefen Fenstern – zum anderen an der ungewöhnlichen Deckenhöhe, die durch eine oberhalb des Küchenblocks eingezogene Galerieebene möglich wurde. Auf dieser befindet sich ein gesonderter Wohnbereich, der mit einem Sofa und Sesseln in dezenten Grautönen ausgestattet wurde. Eine schwebend wirkende Holztreppe mit weißem Stahlgeländer dient als filigranes Verbindungsglied zwischen der Galerie und dem Schlafbereich im Stockwerk darüber. Dort liegen das Haupt- und das Kinderschlafzimmer sowie ein helles, marmorverkleidetes Badezimmer. Gekrönt wird das Gebäude von einer angenehmen Überraschung: der Dachterrasse mit eigenem Spa-Bereich.
Wertige und gleichzeitig erschwingliche Materialien, eine klare Ästhetik und viel Raffinesse zählen zu den Markenzeichen von La Shed. Auch Maison Lagarde ist ein kleines Meisterwerk gekonnter Reduktion, das seine tatsächliche Quadratmeterzahl Lügen straft. Belohnt wurde das gelungene Projekt erst kürzlich mit dem Grand Prix du Design.
FOTOGRAFIE Maxime Brouillet
Maxime Brouillet
Mehr Projekte
Mehr Stimmung als Stromverbrauch
Innovative Beleuchtung von Fagerhult im Bol-Headquarter
Nachhaltig auf allen Ebenen
Intelligente Lichtlösungen für den Bürokomplex Tripolis-Park in Amsterdam
Neues Licht fürs Quartier
TRILUX inszeniert den Potsdamer Platz in Berlin mit Manufakturleuchten
Rückzugsort für Macher
Lichtinszenierungen im Coreum Hotel von Studio De Schutter
Licht als Szenografie
Artemide illuminiert den neuen BMW Showroom in München
Licht für die Stille
Neue Beleuchtung für die Meereskapelle Upinniemi in Finnland
Wohnliche Aussichtstürme
Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur
Filmreife Kulisse
Ein Arbeitsplatz in Berlin-Kreuzberg als cineastische Hommage von RHO
Tanzen mit OMA
Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey
Disko unterm Fresko
Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.
Licht verbindet
Umbau und Erweiterung der alten Buntweberei in Eislingen
Duale Spirale
Neuer Bershka-Shop von OMA in Mailand
Effizienter Holzbaukasten
Büroneubau in Oslo mit durchdachter Lichtplanung
Nachhaltig, individuell, vernetzt
Die neuen Lichtlösungen für moderne Arbeitswelten von TRILUX
Kulturelle Schnittstelle
Neue Showrooms von JUNG in Europa und Asien
Schaufenster fürs Licht
Neues Studio der Lichtmanufaktur PSLab in Berlin
Licht im Gewölbe
Apartmentumbau in Valencia von Balzar Arquitectos
Atmosphärisch und funktional
Lichtkonzept für das Berliner Spore Haus von Licht Kunst Licht
Leuchtende Architektur
RHO gestaltet einen flexiblen Eventspace in Berlin
Sprechende Wände
Paul Smith blickt auf das Werk von Pablo Picasso
Belebter Backstein
Mehrfamilienhaus in ehemaliger Textilfabrik in Melbourne
Baumhaus am Hang
Balmy Palmy House von CplusC Architectural Workshop in Australien
Der Periskop-Effekt
Hausumbau von Architecture Architecture in Melbourne
Shoppen im Wattebausch
Neue Jacquemus-Boutiquen von AMO in Paris und London
Tanz in der Luft
Café Constance in Montreal von Atelier Zébulon Perron
Heim aus Holz
Neubau eines Wohnhauses von Russell Jones in London
Schwimmendes Smart Home
Modernes Yachtdesign mit intelligenter KNX-Technik von JUNG
Ins rechte Licht gerückt
Medienfassade erleuchtet nachhaltige Landstromanlage am Port of Kiel
Hommage ans Licht
Haus des kanadischen Architekten Omar Gandhi in Halifax
Polychrome Praxis
12:43 Architekten gestalten Behandlungsräume in Le Corbusier-Farben