Dänisches Dorf: NOMA von BIG
Kluge Architektur für die Haute Cuisine: Das neue Noma-Dorf von Bjarke Ingels.
Ein gutes Menu teilt sich in mehrere, kleine Gänge, die gut aufeinander abgestimmt sind. Bjarke Ingels hat sich von der Haute Cuisine inspirieren lassen und baut für die neue Dependance der dänischen Sterne-Küche Noma ein Dorf aus elf kleinen, pittoresken Gebäuden, die allesamt miteinander verbunden sind. Erst im September eröffnet, ist das beste Restaurant der Welt die kommenden Monate bereits restlos ausgebucht.
Noma 2.0 heißt also das neue Restaurantdorf am Rande des Kopenhagener Viertels Christiania. Noma-Village trifft es noch besser. Mit Seeblick und mitten in der Natur hat Küchenchef René Redzepi es wirklich gut getroffen. Sein Spitzenrestaurant ist zurück in Kopenhagen. Es hat sich vergrößert und ist trotzdem stets restlos ausgebucht. Kein Wunder, geht es im Noma nicht einfach darum, satt zu werden, sondern um Gourmeterlebnis, an das man sich noch Jahres später erinnern wird.
Elf Solitäre hat das Team von Bjarke Ingels und seinem Projektpartner Finn Nørkjær entworfen, die jedes für sich speziell an ihre jeweilige Nutzung gestaltet sind. So entsteht einerseits der Eindruck von einer mit den Jahren gewachsenen Struktur. Andererseits lassen sich Bereiche wie Küche, Bäckerei und Gastraum gut voneinander trennen und bleiben trotzdem miteinander verbunden. Glasüberdachte Wege schützen Gäste, Personal und Spitzenköche vor Regen, die Umgebung verwächst mit der Architektur.
Das neue Noma liegt zwischen zwei Seen und in der Gemeinde Christiania, gebaut wurde auf dem Areal eines ehemaligen Militärlagers, wo einst die Minen der Königlichen Marine deponiert wurden. Das kulinarische Dorf befindet sich mitten in einem Garten und verfügt über eigene Gewächshäuser. Holz, Ziegel, Glas und Lehm: Da jedes der elf Gebäude mit verschiedenen nordischen Bautechniken und Materialien geplant wurde, vermittelt das Noma-Ensemble auf 7.000 Quadratmetern ein Verständnis für Architektur. Wer das vor Ort erleben will, sollte schnell reservieren: Die lange Warteliste spricht für sich.
FOTOGRAFIE Rasmus Hjortshoj
Rasmus Hjortshoj