Gut Kirschen essen
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Tiefrote Kirschen hängen von der Decke herab. Riesig sind sie und leuchten können diese Kirschen auch noch. Zu finden sind sie in der Bar AS Aperitivo in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Nika Zupanc, die bisher vorrangig als Produktdesignerin von sich reden machte, hat mit der Bar ihr erstes Interiorprojekt verwirklicht. Hier dominieren Designerstücke, selbst entworfene Möbel und die Farbe Schwarz in Kombination mit Materialien wie Holz, Beton und Stein.
Die Bar, die zu einem gleichnamigen Restaurant gehört, ist in einem luftigen Flachdach-Gebäude des ebenfalls in der slowenischen Hauptstadt ansässigen Architekturbüros Arhé d.o.o. untergebracht. Das geradlinige Äußere der Beton-Glas-Konstruktion setzt sich im Inneren fort – aufgelockert von der Möblierung und Beleuchtung. Rau belassene Betonwände werden ergänzt durch einen bräunlich-creme-farbigen Terrazzo-Fußboden, der von einer dekorativen Borte gerahmt wird. An gleicher Stelle befand sich bis 2011 ein hölzerner Pavillon. Geblieben ist die schöne Lage in einem Garten, den der Gast durch die raumhohen Fenster betrachten kann.
Please wait to be seated
Der Raum wird dominiert von einem L-förmigen schwarzen Tresen mit Holzablage und ebenfalls schwarzen Barhockern. Gegenüber angeordnet befindet sich ebenfalls über Eck auf einem hölzernen Podest der Sitzbereich der Bar. Beide Raumzonen werden durch eine eigens gestaltete Anrichte separiert. Neben einem von Zupanc für den Sitzbereich entworfenen Systemsofa – das als Einer-, Zweier- oder Dreiermodul mit blau-lila Kissen konzipiert und vor den Glasfenstern positioniert ist – kommt der 2011 auf dem Mailänder Salone del Mobile vorgestellte Stuhl Piña zum Einsatz. Entworfen vom spanischen Designer Jaime Hayon und hergestellt vom italienischen Hersteller Magis, verbindet er hölzerne Beine mit einer Sitzschale aus Drahtgeflecht. Bequem sitzt der Gast trotzdem, gibt es doch auch eine Polsterung. Die Drinks werden entweder auf dem Tresen oder auf Tischen abgestellt, die Zupanc für den niederländischen Hersteller Moooi entworfen hat. Der 5 o’clock table besteht aus einem Buchengestell mit MDF-Platte. Ganz in Rot gehalten sind hingegen die Sessel Febo aus der Apta Collection von Max Alto, die sich der italienische Designer Antonio Citterio vor vier Jahren ausgedacht hat. Sie setzen einen schönen gestalterischen Akzent im ansonsten schwarz dominierten Interior.
Durchdachtes Designkonzept
Kontrastierend zum kühlen grauen Beton, hat Zupanc ein Regal aus Eichenholz mit wabenartig durchbrochenen Türen gestaltet, hinter denen allerlei Spirituosen symmetrisch aufgereiht sind, was einen schönen dekorativen Effekt hervorruft. Mit dem Eichenholz hat es in der AS Aperitivo Bar eine besondere Bewandtnis: Es stammt vom Familiensitz der Auftraggeber Svetozar und Sebastijan Raspopović und ist über 200 Jahre alt. Es taucht auch in den Badezimmern der Bar wieder auf: als Gestell der extravaganten Waschbecken namens Bassin Plisse. Ebenfalls von Zupanc entworfen, sind diese aus einem künstlichen Stein von Kerrock gefertigt. Daneben verfügt eines der Waschbecken über einen plissierten Vorhang, hinter dem sich die kleinen Dinge des Bad-Alltags effektvoll verstecken lassen. Ein diesem Waschbecken sehr ähnliches Objekt hat Zupanc auch für den Gastraum entworfen, was die durchgängige Form- und Materialsprache unterstreicht: eine Anrichte, die ebenfalls mit einem schwarzen Vorhang und Holzbeinen versehen ist. Was im Badezimmer der darüber angebrachte Spiegel mit abgerundeten Ecken ist, taucht hier als beschreibbare Tafel im hellen Holzrahmen auf.
Von süßen Früchtchen
Das auffälligste Element des Raums sind – neben der für das Restaurant Savoy entworfenen, ikonischen Hängeleuchte Goldglocke von Alvar Aalto für Artek – die Objekte an der Decke. Zupanc lässt Früchte sprechen, hat sie sich mit La femme et la maison doch eine Deckenleuchte in Form von prallen Kirschen ausgedacht. Diese bringt nicht nur rote und schwarze Farbkleckse, sondern auch etwas Verspieltes in den strengen Stil des Gebäudes. Dass die Leuchten aus mundgeblasenem Glas gefertigt sind – das macht sie ungleich schöner. Der niederländische Gestalter Marcel Wanders jedenfalls zeigt sich begeistert von den Entwürfen der Designerin: „In einer Welt des Designs, die von Rationalismus, Minimalismus und Technologie beherrscht wird, brauchen wir jemanden mit solch einer klugen und femininen Designsprache.“
Die Bar, die zu einem gleichnamigen Restaurant gehört, ist in einem luftigen Flachdach-Gebäude des ebenfalls in der slowenischen Hauptstadt ansässigen Architekturbüros Arhé d.o.o. untergebracht. Das geradlinige Äußere der Beton-Glas-Konstruktion setzt sich im Inneren fort – aufgelockert von der Möblierung und Beleuchtung. Rau belassene Betonwände werden ergänzt durch einen bräunlich-creme-farbigen Terrazzo-Fußboden, der von einer dekorativen Borte gerahmt wird. An gleicher Stelle befand sich bis 2011 ein hölzerner Pavillon. Geblieben ist die schöne Lage in einem Garten, den der Gast durch die raumhohen Fenster betrachten kann.
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Der Raum wird dominiert von einem L-förmigen schwarzen Tresen mit Holzablage und ebenfalls schwarzen Barhockern. Gegenüber angeordnet befindet sich ebenfalls über Eck auf einem hölzernen Podest der Sitzbereich der Bar. Beide Raumzonen werden durch eine eigens gestaltete Anrichte separiert. Neben einem von Zupanc für den Sitzbereich entworfenen Systemsofa – das als Einer-, Zweier- oder Dreiermodul mit blau-lila Kissen konzipiert und vor den Glasfenstern positioniert ist – kommt der 2011 auf dem Mailänder Salone del Mobile vorgestellte Stuhl Piña zum Einsatz. Entworfen vom spanischen Designer Jaime Hayon und hergestellt vom italienischen Hersteller Magis, verbindet er hölzerne Beine mit einer Sitzschale aus Drahtgeflecht. Bequem sitzt der Gast trotzdem, gibt es doch auch eine Polsterung. Die Drinks werden entweder auf dem Tresen oder auf Tischen abgestellt, die Zupanc für den niederländischen Hersteller Moooi entworfen hat. Der 5 o’clock table besteht aus einem Buchengestell mit MDF-Platte. Ganz in Rot gehalten sind hingegen die Sessel Febo aus der Apta Collection von Max Alto, die sich der italienische Designer Antonio Citterio vor vier Jahren ausgedacht hat. Sie setzen einen schönen gestalterischen Akzent im ansonsten schwarz dominierten Interior.
Durchdachtes Designkonzept
Kontrastierend zum kühlen grauen Beton, hat Zupanc ein Regal aus Eichenholz mit wabenartig durchbrochenen Türen gestaltet, hinter denen allerlei Spirituosen symmetrisch aufgereiht sind, was einen schönen dekorativen Effekt hervorruft. Mit dem Eichenholz hat es in der AS Aperitivo Bar eine besondere Bewandtnis: Es stammt vom Familiensitz der Auftraggeber Svetozar und Sebastijan Raspopović und ist über 200 Jahre alt. Es taucht auch in den Badezimmern der Bar wieder auf: als Gestell der extravaganten Waschbecken namens Bassin Plisse. Ebenfalls von Zupanc entworfen, sind diese aus einem künstlichen Stein von Kerrock gefertigt. Daneben verfügt eines der Waschbecken über einen plissierten Vorhang, hinter dem sich die kleinen Dinge des Bad-Alltags effektvoll verstecken lassen. Ein diesem Waschbecken sehr ähnliches Objekt hat Zupanc auch für den Gastraum entworfen, was die durchgängige Form- und Materialsprache unterstreicht: eine Anrichte, die ebenfalls mit einem schwarzen Vorhang und Holzbeinen versehen ist. Was im Badezimmer der darüber angebrachte Spiegel mit abgerundeten Ecken ist, taucht hier als beschreibbare Tafel im hellen Holzrahmen auf.
Von süßen Früchtchen
Das auffälligste Element des Raums sind – neben der für das Restaurant Savoy entworfenen, ikonischen Hängeleuchte Goldglocke von Alvar Aalto für Artek – die Objekte an der Decke. Zupanc lässt Früchte sprechen, hat sie sich mit La femme et la maison doch eine Deckenleuchte in Form von prallen Kirschen ausgedacht. Diese bringt nicht nur rote und schwarze Farbkleckse, sondern auch etwas Verspieltes in den strengen Stil des Gebäudes. Dass die Leuchten aus mundgeblasenem Glas gefertigt sind – das macht sie ungleich schöner. Der niederländische Gestalter Marcel Wanders jedenfalls zeigt sich begeistert von den Entwürfen der Designerin: „In einer Welt des Designs, die von Rationalismus, Minimalismus und Technologie beherrscht wird, brauchen wir jemanden mit solch einer klugen und femininen Designsprache.“
FOTOGRAFIE Saša Hess
Saša Hess
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