Könige im Affenstaat
Der Stadtteil Prenzlauer Berg in Berlin galt lange als die Gegend mit der höchsten Geburtenrate Deutschlands, dieser Fakt wurde zwar mittlerweile widerlegt, dennoch ist die Dichte der Kindergärten verhältnismäßig hoch. Unter ihnen ist seit kurzem ein besonders schönes Exemplar zu finden: Die Kita Drachenhöhle vereint natürliche Materialien und minimales Design in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Saunalandschaft, deren Inventar zum Teil in die Umgestaltung einbezogen wurde.
Das Berliner Büro Baukind mit seinem Team aus Architekten und Produktdesignern will ganzheitliche Einrichtungskonzepte für Kindergärten entwickeln, die das pädagogische Konzept unterstützen und sinnliche Raumerfahrungen schaffen – und das in einem Bereich, der genau wie der Schulbau durch Normen geprägt ist. Für die Designer stellen Vorschriften aber kein Hindernis, sondern eher eine Herausforderung dar, mit der sie einen spielerischen Umgang suchen.
Doppelter Nutzen
Von der Sauna- und Solelandschaft zum Kindergarten: Baukind und die Projektleiterin Heike Heister wollten möglichst viel der ursprünglichen Raumgestaltung beibehalten. In einem Raum blieben die mit einer Salzmasse verkleideten Wände erhalten und fügen sich perfekt in die Gesamtgestaltungsidee ein. Außerdem bewahrten die Architekten eine kleine Saunakabine im jetzigen Kinderbad – diese wird nun von den Kindern wöchentlich benutzt.
Viele Bereiche und Elemente des Kindergartens sind multifunktional angelegt: So dient ein Podest gleichzeitig als höher gelegte Spielebene und als Stauraum für Matten. Holzkisten können als Sitzbank zusammen geschoben werden und sind natürlich auch Behälter für Spiel- und Werkzeuge. Im Flur sorgt eine Installation aus unterschiedlich hohen Holzstäben nicht nur für eine weitere Naturassoziation, sie funktioniert auch – wie ein vertikales Xylophon – als klingendes Instrument: Im Vorbeilaufen können die Kinder mit Schlägeln Töne erzeugen.
Ja, sind wir im Wald hier
Die Materialität der Möbel greift das Thema „Natur“ auf: Holz ist die bestimmende Oberfläche in der Drachenhöhle. Für Baukind verkörpert der Werkstoff „Ruhe und Struktur“, der wohltuend auf den Alltag der Kinder abfärbt. Zu den hölzernen Kisten, Tischen und Podesten gesellen die Kletterbäume des Berliner Wildholzkünstlers Badabaum, die dem ansonsten sehr reduziert wirkenden Designansatz eine spielerische und wilde Note geben. Die von Boden zu Decke laufenden Stämme können von den Kindern bestiegen werden und einige von ihnen bieten in ihren Astgabelungen die Möglichkeit, auszuruhen oder einfach nur den Ausblick zu genießen.
Auch die Wandgestaltung deutet mittels grüner Fliesenlayouts in den Bädern und farbiger Bemalungen im Spielzimmer die Natur- und Landschaftsbezüge an, dazu kommen grüne Kissen und Spielmatten sowie kleine Zweige als Kleiderhaken. Nicht nur aufgrund solcher Details vermittelt der gestalterische Ansatz von Baukind eine angenehme Selbstverständlichkeit: Die Kita Drachenhöhle wirkt nicht durchdesignt und bietet den Kindern und Erziehern vielfältige Nutzungsideen auf natürliche Weise.
Das Berliner Büro Baukind mit seinem Team aus Architekten und Produktdesignern will ganzheitliche Einrichtungskonzepte für Kindergärten entwickeln, die das pädagogische Konzept unterstützen und sinnliche Raumerfahrungen schaffen – und das in einem Bereich, der genau wie der Schulbau durch Normen geprägt ist. Für die Designer stellen Vorschriften aber kein Hindernis, sondern eher eine Herausforderung dar, mit der sie einen spielerischen Umgang suchen.
Doppelter Nutzen
Von der Sauna- und Solelandschaft zum Kindergarten: Baukind und die Projektleiterin Heike Heister wollten möglichst viel der ursprünglichen Raumgestaltung beibehalten. In einem Raum blieben die mit einer Salzmasse verkleideten Wände erhalten und fügen sich perfekt in die Gesamtgestaltungsidee ein. Außerdem bewahrten die Architekten eine kleine Saunakabine im jetzigen Kinderbad – diese wird nun von den Kindern wöchentlich benutzt.
Viele Bereiche und Elemente des Kindergartens sind multifunktional angelegt: So dient ein Podest gleichzeitig als höher gelegte Spielebene und als Stauraum für Matten. Holzkisten können als Sitzbank zusammen geschoben werden und sind natürlich auch Behälter für Spiel- und Werkzeuge. Im Flur sorgt eine Installation aus unterschiedlich hohen Holzstäben nicht nur für eine weitere Naturassoziation, sie funktioniert auch – wie ein vertikales Xylophon – als klingendes Instrument: Im Vorbeilaufen können die Kinder mit Schlägeln Töne erzeugen.
Ja, sind wir im Wald hier
Die Materialität der Möbel greift das Thema „Natur“ auf: Holz ist die bestimmende Oberfläche in der Drachenhöhle. Für Baukind verkörpert der Werkstoff „Ruhe und Struktur“, der wohltuend auf den Alltag der Kinder abfärbt. Zu den hölzernen Kisten, Tischen und Podesten gesellen die Kletterbäume des Berliner Wildholzkünstlers Badabaum, die dem ansonsten sehr reduziert wirkenden Designansatz eine spielerische und wilde Note geben. Die von Boden zu Decke laufenden Stämme können von den Kindern bestiegen werden und einige von ihnen bieten in ihren Astgabelungen die Möglichkeit, auszuruhen oder einfach nur den Ausblick zu genießen.
Auch die Wandgestaltung deutet mittels grüner Fliesenlayouts in den Bädern und farbiger Bemalungen im Spielzimmer die Natur- und Landschaftsbezüge an, dazu kommen grüne Kissen und Spielmatten sowie kleine Zweige als Kleiderhaken. Nicht nur aufgrund solcher Details vermittelt der gestalterische Ansatz von Baukind eine angenehme Selbstverständlichkeit: Die Kita Drachenhöhle wirkt nicht durchdesignt und bietet den Kindern und Erziehern vielfältige Nutzungsideen auf natürliche Weise.
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FOTOGRAFIE Marcus Ebener
Marcus Ebener