Projekte

Unterm Südsternhimmel

von Julia Bluth, 12.03.2013


Sirius, Canopus, Toliman, Kreuz des Südens, Schiff Argo – bis zu 40.000 Sterne sind am Himmel südlich des Äquators zu sehen. Zumindest, wenn die Bedingungen so günstig sind wie im abgelegenen Elqui-Tal im Norden Chiles. Im Schutz der hohen Andengipfel, fernab zivilisatorischer Lichtverschmutzung, verwandelt sich der nächtliche Blick nach oben in einen regelrechten Space trip.


Diese einmalige Erfahrung mit einer komfortablen Unterkunft zu verbinden, wünschten sich Esteban Zaraté und Architekt Nicolás Fones, als sie das erste astronomische Hotel der Südhalbkugel gründeten. Inmitten der kargen Landschaft, 3,5 Kilometer vom nächsten Ort entfernt, bietet das Elquidomos die etwas anderen Doppelzimmer – mit garantiert kosmischer Aussicht.

Zwischen Liegestuhl und Teleskop

Von oben betrachtet wirkt das Hotel mit seinen weißen Kuppelbauten und der kleinen Sternwarte eher wie eine Forschungsstation als eine Ferienunterkunft. Eine zweistöckige, mit PVC bespannte Leichtmetallkuppel bildet den zur Landstraße ausgerichteten Gemeinschaftsbereich. Hier befinden sich Rezeption und Restaurant sowie ein Swimming Pool mit Sonnenterrasse und Barbecue-Grill. Im oberen Teil steht den Gästen eine bequeme Lounge mit unverstelltem Ausblick und – wie könnte es anders sein – zahlreichen Teleskopen zur Verfügung.

Sieben Himmelszelte


Die ersten sieben Unterkünfte, die so genannten domos, entwarf Nicolás Fones als moderne Pfahlbauten, die sich der steilen Hanglage minimalinvasiv anpassen ließen. Ihre Basis besteht aus einer vor Ort gefertigten Holzplattform, die von einer geodätischen Metallstruktur mit PVC-Plane gekrönt wird. Eine leichte Bauweise, die den Eingriff in die natürliche Umgebung möglichst gering halten und gleichzeitig die luftige Offenheit und Flexibilität eines Zeltes bieten sollte. Im Eingangsbereich ist Platz für ein geräumiges Wohnzimmer mit anliegendem Badezimmer und zwei Extrabetten. Der Höhepunkt ist jedoch die obere Etage: Hier thront ein breites Doppelbett direkt unter der weißen Kuppel, die sich zum Himmel hin öffnen lässt. Mit nichts als dem funkelnden Sternenzelt über sich können die Gäste in beseelten Schlaf fallen.

Una Locura...“

„Eine Verrücktheit, die funktioniert hat“, nennen die beiden Begründer selbst ihr außergewöhnliches Projekt. Und zwar so gut, dass es inzwischen erweitert wurde: Erst kürzlich konnten die fünf neuen observatorios eingeweiht werden. Entworfen von Rodrigo Duque von RDM Arquitectura aus Santiago, begrenzen die vier neuen Gebäude das Gelände am höchsten Punkt. Über drei Stockwerke bieten die Holzhäuser eine spektakuläre Aussicht auf die bergige Umgebung und den weiten Himmel. Auf der ersten Ebene befindet sich der Wohnbereich mit Badezimmer. Von dort gelangt man auf eine zweite Galerie-Ebene, die Raum für ein helles Schlafzimmer bildet. Das Doppelbett ist in Richtung eines großen Himmelpanoramafensters ausgerichtet, das das Sternenspektakel einrahmt wie ein Gemälde. Weiter oben erwartet die Gäste eine geschützte Dachterrasse mit atemberaubenden Rundumblick. Verrückt...oder eher traumhaft schön – das entscheiden die Glücklichen, die hier Urlaub machen.
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