Vor wenigen Tagen verstarb Fritz Haller kurz vor seinem 88. Geburtstag. Der aus Solothurn in der Schweiz stammende Architekt ist insbesondere für seine modularen Stahlrohrmöbel international bekannt. Während des Baus der neuen Betriebsgebäude für die Münsinger Metallbaufirma Ulrich Schäfer (USM) entwarf er 1963 zunächst nur für den Eigenbedarf Möbel im Baukastenprinzip. Sie basieren auf dem einfachen Fügungssystem von Raumfachwerken, das er aus der Architektur aufgenommen und für sein Produktdesign modifiziert hat. Aufgrund großer Nachfrage wurden sie bald unter den Namen USM Haller gefertigt und erhielten weltweite Anerkennung. Das Möbelsystem wurde 2001 als Klassiker in die ständige Sammlung des Museum of Modern Art in New York aufgenommen. Als selbstständiger Architekt, Lehrer verschiedener Universitäten - unter anderem als langjähriges Mitglied der Berliner Akademie der Künste - und Möbeldesigner hat er reduzierte, modulare und funktionale Designs entworfen und gelehrt. Ein hohes Maß an Flexibilität und Erweiterbarkeit zeichnen seine Möbel seit rund 40 Jahren aus. Sie werden durch zeitlich ungebundene, funktionale Schönheit auch in Zukunft ihren Platz im hochwertigen Möbeldesign haben.