imm cologne 2014: Alle Metalle
Eine Ausstellung mit den schönsten Möbeln und Objekten aus Buntmetallen.
Was wollen wir wetten? Auch zur nächsten Ausgabe der imm cologne im Januar 2014 werden sie wieder überall zu sehen sein: Messing, Kupfer, Bronze. Vor allem bei Kleinmöbeln, Leuchten, Tableware und Accessoires geht im Moment nichts ohne bunte, edle Metalle, ob hochglänzend oder mit Patina. Den Trend auf den Punkt bringt allerdings eine Ausstellung: Alle Metalle zeigt während der Messewoche in Köln Klassiker und zeitgenössische Designobjekte, die aus den derzeit so beliebten Metallen bestehen.
Ob goldene Leuchten von e15, ein Türstopper von Azucena aus Messing oder ein Mobile aus Kupferelementen von Tomás Alonso: Die Exponate der Ausstellung, die am Kölner Rheinauhafen zu sehen sein wird, verdeutlichen die Qualitäten der Materialien. Anders als Edelstahl oder Aluminium wirken sie warm und weich, sie vertragen auch Alterungsspuren und harmonieren mit den derzeit ebenso omnipräsenten Holzoberflächen und gedämpften Farbtönen. Kuratiert wird Alle Metalle von der Grafikerin Antonia Henschel und dem Designer Sebastian Herkner, der mit seinem Tisch Bell Table für Classicon selbst einen Anteil an der Renaissance der Buntmetalle im zeitgenössischen Möbel- und Produktdesign hat.
Die Ausstellung zum Buch
Die Idee für die Ausstellung geht auf ein gleichnamiges Buch zurück, das Antonia Henschel im Jahr 2012 veröffentlicht hat und das in Form eines Bilderbuchs zahlreiche Objekte aus Bunt- und Edelmetallen versammelt. Beim Durchblättern wirkt es wie ein repräsentativer Querschnitt durch die gegenwärtige Gestaltungswelt, nur eben aus einem sehr speziellen Blickwinkel. Und die unter die Zeitgenossen gemischten Midcentury-Ikonen und –geheimtipps verleihen der Auswahl historische Relevanz. In der Schau in Köln werden zudem einige zusätzliche Objekte dabei sein: „Sie sind entweder erst nach Veröffentlichung des Buches entstanden oder uns erst danach aufgefallen“, sagt Sebastian Herkner.
Silberglanz der Zukunft
Der Einleitungstext im Buch, geschrieben von Markus Frenzel, verrät, warum Kupfer, Messing oder gar Gold lange als verpönt galten. Schuld daran wie so oft: die Moderne! „Im Rückblick schien sogar die gesamte Moderne eine homogene Zeit der silbern kühlen, perfekten und industriellen Materialien zu sein“, schreibt Frenzel. „Das gesamte 20. Jahrhundert hindurch sollten silbern glänzende Metalle für die Ästhetik von Fortschritt und Zukunft stehen.“ Der Gipfel dieser Materialästhetik sind für ihn die Neunziger, in denen alles silbern, verchromt, aus Edelstahl oder Aluminium sein musste, um für Hightech und Profi-Anmutung zu stehen.
Sehnsucht nach Emotionen
Wie hat sich das Bild in wenigen Jahren doch gewandelt, wenn heute sogar Regale, Küchenfronten, Türen oder gar ganze Fassaden aus Kupfer und Messing hergestellt werden. Die Erklärung liegt für Frenzel in der Symbolik der Materialien: „Sie bringen genau die emotionalen Qualitäten mit, nach der sich eine Zeit sehnt, die sich von Globalisierung, Digitalisierung und Immaterialisierung bedroht fühlt. Mit ihrer Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alten Handwerksgeschichte kontrastieren sie die Perfektion einer hoch technologisierten Zeit.“
No Techno, please
Die Technologie hat unseren Alltag mittlerweile so weit durchdrungen, dass es absurd erschiene, wenn wir uns das durch technisch wirkende Materialien auch noch permanent vor Augen führten. Da haben wir es doch lieber ein wenig warm und genießen sentimentale Reminiszenzen an die gute alte Zeit.
Designlines ist Medienpartner der Ausstellung.
Die Ausstellung Alle Metalle ist von 13. bis 19. Januar 2014 in Köln zu sehen.
Rheinauhafen, Bayenstraße 65, 5. Stock
Montag 12 bis 17 Uhr, Dienstag bis Samstag 12 bis 20 Uhr, Sonntag 12 bis 18 Uhr.
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