Neun Bäume und sechzig Küchen
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Nine Tree Village klingt exotisch und ist es auch: Im chinesischen Hangzhou bauten David Chipperfield Architects zwölf Häuser mit jeweils fünf Wohnungen, gelegen in einem dichten Bambuswald. Luxuriös und anspruchsvoll sind diese sechzig Wohnungen gestaltet – was auch in der Ausstattung mit dem Küchensystem b3 des deutschen Küchenherstellers bulthaup zum Ausdruck kommt.
Das Nine Tree Village ist zusammen mit dem archäologischen Lianghzu Culture Museum, ebenfalls in Hanghzou im südöstlichen Teil des Riesenlandes gelegen, das erste Projekt von David Chipperfield Architects in China. In außergewöhnlich schöner Lage breitet es sich in einem kleinen Tal in der Nähe des Qiang-Tang-Flusses aus.
Mitten im üppig grünen Bambuswald
Diese idyllische landschaftliche Lage mit ihrer spezifischen, nach Norden leicht ansteigenden Topografie war ausschlaggebend für den Entwurf, dessen Ausführung vier Jahre in Anspruch nahm: Jedes Haus ist freistehend auf einer kleinen Lichtung errichtet und das Grundstück wurde mit so viel künstlich angelegtem Grün wie möglich versehen. Zwischen den Häusern befinden sich geschwungene Fußgängerwege. Kein Auto weit und breit. Kein Wunder, parken diese doch in einer Tiefgarage unterhalb des bebauten Geländes. Auch von den Fenstern der Apartments bieten sich viele interessante Ausblicke auf die oft von Nebel verhangenen, baumbestandenen Hügel. Man mag es kaum glauben ob dieser Lage und doch befindet man sich gar nicht so weit weg vom lebendigen Stadtleben Hanghzous.
Sechs verschiedene Gebäudetypen haben die Architekten entwickelt – Größe und Grundrisse variieren zwar, aber auf jeder Etage eines Hauses befindet sich nur jeweils eine Wohnung. Dieser Luxus wird ergänzt durch die überdurchschnittliche Größe einer Wohnung: Rund 450 Quadratmeter Wohnfläche stehen dem Bewohner zur Verfügung. Und auch den verwendeten Materialien fehlt es nicht an Exklusivität: Böden, Einbaumöbel und Bäder sind in Naturstein, Holz oder Seide gefertigt und handwerklich hochwertig verarbeitet.
Ein- und Ausblicke
Das Grundprinzip der Wohnungen gestaltet sich folgendermaßen: Um jeweils einen großen fließenden Wohnraum gruppieren sich geschlossene Wohnkörper, in denen Nebenfunktionen untergebracht sind. Fließend ist auch der Übergang von Innen nach Außen, wofür rundum laufende Loggien sorgen. Die Gebäude selbst wurden mit einer Außenhaut aus Holzelementen versehen: Je nach Innenraumfunktion, einfallendem Sonnenlicht und den Gegebenheiten des Grundstücks lassen sich diese individuell regulieren und verschieben.
Minimalistisch gestaltet – die Kochstellen
Hochwertig verarbeitet sind auch die Küchen, die in allen Wohnungen verbaut wurden. Das System b3 von bulthaup, entworfen vom Designer Herbert Schultes, ist das Kernprodukt des im bayerischen Aich ansässigen Küchenherstellers. Mit der b3 hat das Unternehmen die Kleinteiligkeit bisheriger Systemküchen mit an der Wand montierten Möbelelementen verlassen und die Materialmengen auf ein Minimum reduziert – damit wird der gängigen Dreiteilung der Küche in Wand, geflieste Flächen und Schränke mit unterschiedlichen Bautiefen au revoir gesagt. Stattdessen entwickelt sich eine skulpturale Einheit aus Vordergrund und Hintergrund. So kann sowohl in kleinen wie auch großen Räume eine optische Einheit entstehen, wie der Designer erklärt.
Eine multifunktionale Wand in der Küche
Wichtiger Bestandteil dieser skulpturalen Einheit ist die b3 Multifunktionswand, die als integrierender Hintergrund und als Trägersystem für Schränke, Arbeitsplatten, Einbaugeräte und Accessoires dient. Diese Idee ermöglicht es beispielsweise, Unterschrankzeilen und Hochschränke dreißig Zentimeter über dem Boden optisch schweben zu lassen. Das bringt einige Vorteile mit sich: Man kann unter den Stauräumen den Fußboden reinigen, sich mit dem Körper auf der Arbeitsplatte abstützen, ohne dass die Füße unten anstoßen, muss nicht mehr in gebückter Haltung im hintersten Winkel der untersten Schublade Dinge suchen und die optische Leichtigkeit wird unterstrichen. Auch Accessoires wie Kochbuchhalter, Gewürzdosenträger, Papierrollenhalter oder Lichtsysteme können in die Multifunktionswand eingehängt werden. Zwei unterschiedliche Ausführungen der b3 kommen im Nine Tree Village zum Einsatz: in Laminat weiß und Aluminium grau.
Sind die Holzlamellen vor den Küchenfenstern – übrigens ein traditionelles Element im chinesischen Hausbau – ganz eng aneinander gerückt, dann scheint die Sonne. Und die anderen Bewohner des Nine Tree Village kühlen sich ab im Außenpool im Norden des Terrains. Ja wahrlich: An Luxus wurde hier nicht gespart.
Das Nine Tree Village ist zusammen mit dem archäologischen Lianghzu Culture Museum, ebenfalls in Hanghzou im südöstlichen Teil des Riesenlandes gelegen, das erste Projekt von David Chipperfield Architects in China. In außergewöhnlich schöner Lage breitet es sich in einem kleinen Tal in der Nähe des Qiang-Tang-Flusses aus.
Mitten im üppig grünen Bambuswald
Diese idyllische landschaftliche Lage mit ihrer spezifischen, nach Norden leicht ansteigenden Topografie war ausschlaggebend für den Entwurf, dessen Ausführung vier Jahre in Anspruch nahm: Jedes Haus ist freistehend auf einer kleinen Lichtung errichtet und das Grundstück wurde mit so viel künstlich angelegtem Grün wie möglich versehen. Zwischen den Häusern befinden sich geschwungene Fußgängerwege. Kein Auto weit und breit. Kein Wunder, parken diese doch in einer Tiefgarage unterhalb des bebauten Geländes. Auch von den Fenstern der Apartments bieten sich viele interessante Ausblicke auf die oft von Nebel verhangenen, baumbestandenen Hügel. Man mag es kaum glauben ob dieser Lage und doch befindet man sich gar nicht so weit weg vom lebendigen Stadtleben Hanghzous.
Sechs verschiedene Gebäudetypen haben die Architekten entwickelt – Größe und Grundrisse variieren zwar, aber auf jeder Etage eines Hauses befindet sich nur jeweils eine Wohnung. Dieser Luxus wird ergänzt durch die überdurchschnittliche Größe einer Wohnung: Rund 450 Quadratmeter Wohnfläche stehen dem Bewohner zur Verfügung. Und auch den verwendeten Materialien fehlt es nicht an Exklusivität: Böden, Einbaumöbel und Bäder sind in Naturstein, Holz oder Seide gefertigt und handwerklich hochwertig verarbeitet.
Ein- und Ausblicke
Das Grundprinzip der Wohnungen gestaltet sich folgendermaßen: Um jeweils einen großen fließenden Wohnraum gruppieren sich geschlossene Wohnkörper, in denen Nebenfunktionen untergebracht sind. Fließend ist auch der Übergang von Innen nach Außen, wofür rundum laufende Loggien sorgen. Die Gebäude selbst wurden mit einer Außenhaut aus Holzelementen versehen: Je nach Innenraumfunktion, einfallendem Sonnenlicht und den Gegebenheiten des Grundstücks lassen sich diese individuell regulieren und verschieben.
Minimalistisch gestaltet – die Kochstellen
Hochwertig verarbeitet sind auch die Küchen, die in allen Wohnungen verbaut wurden. Das System b3 von bulthaup, entworfen vom Designer Herbert Schultes, ist das Kernprodukt des im bayerischen Aich ansässigen Küchenherstellers. Mit der b3 hat das Unternehmen die Kleinteiligkeit bisheriger Systemküchen mit an der Wand montierten Möbelelementen verlassen und die Materialmengen auf ein Minimum reduziert – damit wird der gängigen Dreiteilung der Küche in Wand, geflieste Flächen und Schränke mit unterschiedlichen Bautiefen au revoir gesagt. Stattdessen entwickelt sich eine skulpturale Einheit aus Vordergrund und Hintergrund. So kann sowohl in kleinen wie auch großen Räume eine optische Einheit entstehen, wie der Designer erklärt.
Eine multifunktionale Wand in der Küche
Wichtiger Bestandteil dieser skulpturalen Einheit ist die b3 Multifunktionswand, die als integrierender Hintergrund und als Trägersystem für Schränke, Arbeitsplatten, Einbaugeräte und Accessoires dient. Diese Idee ermöglicht es beispielsweise, Unterschrankzeilen und Hochschränke dreißig Zentimeter über dem Boden optisch schweben zu lassen. Das bringt einige Vorteile mit sich: Man kann unter den Stauräumen den Fußboden reinigen, sich mit dem Körper auf der Arbeitsplatte abstützen, ohne dass die Füße unten anstoßen, muss nicht mehr in gebückter Haltung im hintersten Winkel der untersten Schublade Dinge suchen und die optische Leichtigkeit wird unterstrichen. Auch Accessoires wie Kochbuchhalter, Gewürzdosenträger, Papierrollenhalter oder Lichtsysteme können in die Multifunktionswand eingehängt werden. Zwei unterschiedliche Ausführungen der b3 kommen im Nine Tree Village zum Einsatz: in Laminat weiß und Aluminium grau.
Sind die Holzlamellen vor den Küchenfenstern – übrigens ein traditionelles Element im chinesischen Hausbau – ganz eng aneinander gerückt, dann scheint die Sonne. Und die anderen Bewohner des Nine Tree Village kühlen sich ab im Außenpool im Norden des Terrains. Ja wahrlich: An Luxus wurde hier nicht gespart.
FOTOGRAFIE Shu He und bulthaup
Shu He und bulthaup
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